Unwetterwarnung für den Großraum München: Tief Thomas bringt orkanartige Böen ins Alpenvorland

München - Es wird stürmisch. Für die Landkreise im Alpenvorland hat der Deutsche Wetterdienst eine amtliche Unwetterwarnung der Stufe 3 herausgegeben. Die Landkreise Bad Reichenhall, Traunstein, Rosenheim, Miesbach, Bad Tölz, Garmisch-Partenkirchen und Oberallgäu sind aktuell von der Unwetterwarnung betroffen.
"Es treten oberhalb von 1500 Metern orkanartige Böen mit Geschwindigkeiten zwischen 85 km/h und 110 km/h anfangs aus westlicher, später aus südwestlicher Richtung auf. In exponierten Lagen muss mit Orkanböen um 120 km/h gerechnet werden", heißt es in der Warnung des Deutschen Wetterdienstes.
Aber auch für München und das Umland wird vor heftigen Sturmboen mit Geschwindigkeiten von bis zu 85 km/h gewarnt.
Zunächst gilt die Warnung bis Freitagvormittag.
Sturmtief "Thomas" wohl schwächer als "Lothar" und "Kyrill"
Allerdings wird das Sturmtief "Thomas" im langjährigen Vergleich voraussichtlich kein herausgehobener Spitzensturm.
Nach den Daten der Georisiko-Spezialisten beim Münchner Rückversicherungskonzern MunichRe seien die für Deutschland erwarteten Böen von bis zu 110 Kilometer pro Stunde bei weitem nicht so stark wie "Lothar" 1999 und "Kyrill" 2007, die schwersten Winterstürme der jüngeren Vergangenheit.
Die Forschungsabteilung der Münchner Rück für Georisiken sammelt und wertet weltweite Klima- und Wetterdaten der vergangenen Jahrzehnte aus.
"Die Wintersturmgefährdung in Europa hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten nicht verändert, weder bei Häufigkeit noch bei den Stärken sind Trends zu erkennen", erklärte ein Sprecher des Unternehmens am Donnerstag. "Lothar" und "Kyrill" hatten europaweit inflationsbereinigt jeweils Schäden in zweifacher Milliardenhöhe verursacht.