Zweite Staffel "Gen V": Wie der Ableger das "The Boys"-Ende einläutet

Die zweite Staffel des "The Boys"-Ablegers "Gen V" ist in den Startlöchern. Wo ließ uns das Finale von Staffel eins zurück und was bedeuten die neuen Folgen für die Hauptserie?
von  (stk/spot)
Die sichtlich skeptische Marie (Jaz Sinclair) trifft auf den neuen Dekan ihrer Uni.
Die sichtlich skeptische Marie (Jaz Sinclair) trifft auf den neuen Dekan ihrer Uni. © Amazon MGM Studios

Als die Serie "Gen V" im Jahr 2023 das Licht der Streamingwelt erblickte, überwog zunächst die Skepsis. Kann der Ableger die morbide, zugleich humoristische wie ultrabrutale Atmosphäre der Hauptserie "The Boys" auch nur annähernd reproduzieren? Schon nach den ersten Episoden stand fest - sie kann.

Statt sich primär auf den Machtkampf rund um Superpsycho Homelander (Antony Starr, 49) zu konzentrieren, zeigt "Gen V" den ebenfalls ziemlich abgedrehten Alltag an der Godolkin Universität, einer Einrichtung speziell für junge Erwachsene mit Superkräften - sogenannte Supes. Also vergleichbar mit der Netflix-Produktion "Wednesday", die knapp ein Jahr zuvor erschienen war, aber ungleich zahmer daherkam.

Auch in Staffel zwei von "Gen V", die ab dem 17. September bei Amazon Prime anläuft, bilden Gewalt, Sex und Sozialkritik ein derbes, zuweilen wenig subtiles, dennoch ungemein sehenswertes Gesamtkonstrukt. Das Marvel- und DC-Pathos wird bitterböse aufs Korn genommen. Zugleich aber ernste Themen wie psychische Gesundheit, Gender-Identität und wachsender Druck durch soziale Medien, gerade für junge Menschen, angesprochen. Drei Fragen beschäftigen im Vorfeld von Staffel zwei wohl am meisten: Wo ließ die erste Season seine Fans zurück? Was bedeuten die neuen Folgen für die finale fünfte Staffel von "The Boys"? Und wie reagierten die Macher auf die reale Tragödie des viel zu früh verstorbenen Darstellers Chance Perdomo?

Wo ließ uns Staffel eins zurück?

Nachdem sich Studentin Marie (Jaz Sinclair, 31) im ersten Semester an der Godolkin Universität halbwegs zurechtgefunden und erste Freundschaften geschlossen hatte, brach sogleich das blutige Chaos aus. Noch in Folge eins beging ein Student Suizid, wenig später entdeckten Marie und Co. grauenvolle Experimente in einem geheimen Labor unter dem Campus-Gelände, ein besonders gefährliches Testsubjekt brach aus und am Ende kam es regelrecht zum Zivilkrieg an der Uni.

Und genau da ließ uns Staffel eins zurück. Marie, ihre Zimmergenossin Emma aka Little Cricket (Lizze Broadway), Jordan (London Thor/Derek Luh) sowie Andre Anderson (Chance Perdomo) schafften es zwar, die Revolte zu stoppen. Doch statt die eigentlichen Drahtzieher hinter dem Coup, der psychisch labile Sam (Asa Germann) und die Gedanken-Manipulatorin Cate (Maddie Phillips), zur Rechenschaft zu ziehen, wurden Marie und ihre Freunde von Homelander höchstpersönlich für das Blutbad verantwortlich gemacht und in Gewahrsam genommen.

Was bedeutet das fürs Finale der Hauptserie "The Boys"?

Schon in der vierten Staffel von "The Boys" spielten Geschehnisse aus "Gen V" eine wichtige Rolle. So waren darin auch Sam und Cate zu sehen, die sich offensichtlich "Team Homelander" und dessen ultimativem Ziel, Supes zu den Herrschern über die Menschheit zu machen, angeschlossen haben.

Genau um dieses Thema dreht sich auch die zweite Staffel von "Gen V": Welche Studentinnen und Studenten von der Godolkin Universität werden Homelanders radikaler Ideologie folgen? Und welche von ihnen gehen in den Widerstand? Für die ultimative Konfrontation zwischen Homelander und seinen Gegnern, die im für 2026 angekündigten "The Boys"-Finale ausbrechen wird, ebnen die neuen "Gen V"-Folgen den Weg. Als Verbindungsstück dienen hierfür mehrere Figuren aus der Hauptserie, darunter Firecracker (Valorie Curry) und Black Noir (Nathan Mitchell) auf der einen und Starlight (Erin Moriarty) auf der anderen Seite.

Was wurde aus Chance Perdomos Figur?

Eine wichtige Rolle übernimmt Neuzugang Hamish Linklater in Season zwei: Er spielt den neuen Dekan der Uni namens Cipher, der seine ganz eigenen Ziele verfolgt. Auf einen Star von Staffel eins müssen die Fans jedoch schmerzlich verzichten: Chance Perdomo kam kurz vor den Dreharbeiten der neuen Episoden bei einem Motorradunfall ums Leben, er wurde nur 27 Jahre alt. Die Macher der Serie haben sich dazu entschlossen, dessen Figur Andre nicht neu zu besetzen. Stattdessen starb sie off-screen den Serientod und dieser wurde, wie die Trailer zeigen, in die Handlung von Staffel zwei verwoben.

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