Wunschschlagzeile: Wir sind Otti!

Da sitzen sie, die beiden Herren, am Wirtshaustisch im Schlachthof und fragen sich nach einem vormittäglichen Interview-Marathon: „Wo kriegst jetzt a guate Wurschtsemml her?“ Naja, beim Schlachthof kein Problem – und Michael Altinger geht noch rüber über die Zenettistraße. Er muss sich jetzt erholen – vielleicht auch vom Wenig-zu-Wort-Kommen. Denn Christian Springer ist so gut in Fahrt, dass er wie ein weißblauer ICE nicht zu stoppen ist.
Ab Donnerstag, dem 21. März, wird das Duo Altinger/Springer (in alphabetischer Reihenfolge) die Live-Sendung „Schlachthof“ tragen. Da bietet sich die Frage an: Braucht man, um Otti Fischer zu ersetzen, gleich zwei? „Nein, der ist unersetzlich“, sagen die beiden unisono gleich einmal beflissen – statt frech. Aber zusammen bringen die beiden schon kabarettistisches Gewicht auf die Waage.
Was sie von einer kritischen Berichterstattung halten, wenn’s los geht? Springer schaut auf die AZ, wo’s auf der Seite 1 um das Konklave geht. „Die Schlagzeile: Wir sind Otti!“, fordert er – und verneigt sich so vor Otti Fischer, der allerdings fehlbar ist.
Wie befreit man sich aber vom kabarettistischen Übervater Otti? Indem man den Stammtisch auf der Bühne rausschmeißt und durch Stehtische ersetzt. „Dann ist auch mehr Platz fürs Publikum“, meint Altinger. Geht man eigentlich mit einem strengen Konzept in so eine Sendung? „Ja, aber das funktioniert nur, wenn man es auch sofort spontan beseite lassen kann.“ „Aber wenn man nach 40 Minuten dann merkt, dass noch gar keiner der Gäste auf die Bühne gekommen ist, ja dann ist was aus dem Ruder...“, gibt Springer zu: „Dann müssen die sich halt kurz fassen, die Gäste.“
Am übernächsten Donnerstag werden das die g’scherte und nicht g’schamige Martina Schwarzmann und ihre Gitarre sein sowie der unterfränkische Freidenker Vince Ebert und der Tübinger Wirbelwind Philipp Weber.
„Schlachthof“: 21. 3., Donnerstag, 21 Uhr, live im BR (Wiederholung am 23. 3.)