Wildermuth: Qualitätsmedien für Demokratie wichtiger denn je

Als Mahnung aus den Zeiten des Nationalsozialismus hat die Intendantin des Bayerischen Rundfunks (BR), Katja Wildermuth, die Bedeutung unabhängiger Qualitätsmedien betont. "Hochwertiger Journalismus ist gerade in der heutigen Welt notwendiger denn je", sagte Wildermuth am Dienstag als Gastrednerin der diesjährigen "Weiße Rose Gedächtnisvorlesung".
dpa |
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BR-Intendantin Katja Wildermuth.
BR-Intendantin Katja Wildermuth. © Markus Konvalin/BR/dpa/Archivbild
München

Es gehe "bei Journalismus nie um die reine Erstellung von Inhalten, sondern immer um publizistische Verantwortung und Ethos", sagte Wildermuth. Qualitätsmedien, öffentlich-rechtliche wie private, müssten Standards hochhalten, Fairness gewährleisten, für ihre Fehler einstehen, dialogbereit sein und die Lebenswirklichkeit der Menschen vor Ort kennen.

Die jährliche Feierstunde der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) erinnert an das Vermächtnis aller Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Als Mitglieder der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" waren die Geschwister Hans und Sophie Scholl mit ihrem Freund Christoph Probst vor 77 Jahren am 22. Februar hingerichtet worden. Sie hatten an der Ludwig-Maximilians-Universität in München studiert.

Wildermuth kritisierte, dass heute im Netz und in den sozialen Medien Differenzierung oft zu kurz komme. "Eines der Grundprobleme der digitalen Welt ist, dass die neuen Kommunikationsformen zu Verkürzung neigen", sagte sie ihrem Redetext zufolge. "Simple Botschaften werden verschärft und verbreiten sich in Windeseile millionenfach."

Meist setze sich "der Aufreger" durch, sagte die Intendantin. "Für unsere Demokratie bedeutet es jedenfalls nichts Gutes, wenn Verengung und Emotionalisierung größere Öffentlichkeiten erreichen als differenzierte Nachrichten."

Die in ARD alpha am Dienstagabend gesendete Gedächtnisvorlesung war vorab aufgezeichnet worden. Sie ist nun auch in der ARD-Mediathek zu sehen.

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