"Wetten, dass..?" und der "Blackfacing-Skandal"
Augsburg - Mehr Zuschauer als zuletzt und mit Michelle Hunziker eine Co-Moderatorin, die neben ihm glänzte: Eigentlich müsste Markus Lanz mit seiner zehnten "Wetten, dass..?"-Ausgabe zufrieden sein - wäre da nicht der Mini-Skandal und ein Twitter-Shitstorm.
Das "Fettnäpfchen" von Lanz: Er wettete, Augsburg würde es nicht schaffen, 25 Pärchen aus Jim Knopf und Lukas dem Lokomotivführer auf die Bühne zu bringen. Lukas müsse natürlich geschminkt sein, schwarze Farbe oder Schuhcreme, hieß es.
Bei Twitter gab es sofort Empörung: Parallelen zum "Blackfacing" wurden gezogen, einer Theatermaskerade aus dem 19. Jahrhundert. In den USA malten sich weiße Künstler das Gesicht schwarz an und spielten den "naiven" Schwarzen.
"Wetten, dass..? - Die Fan-Edition" gibt es hier
"Jetzt wird mit meinen Rundfunkgebühren auch noch blackfacing finanziert. Es wird immer unerträglicher", heißt es unter anderem auf Twitter. "Nicht nur in Köln-Ossendorf auch bei #wettendass herrscht tiefstes Mittelalter", schrieb ein anderer User. Ein anderer Tweet lautete: "Gebührenfinanzierter rassismus vom @ZDF. Lanz stiftet zum blackfacing an. Ich glaubs nicht."
Über die Empörung wurde aber auch geschmunzelt: "#wettendass und @zdf rassistisch? Quatsch! Würde #Hunziker dann im Hotel "Drei Mohren" wohnen?", heißt es in einem Tweet. "Leute...diese 'Diskussion' kann echt nicht euer Ernst sein!", schreibt eine andere Nutzerin. Ein weiterer Twitter-User meint: "Statt den Sternsingern was zu geben, werde ich ihnen diesmal einen Vortrag über #Blackfacing halten."
Die Augsburger sahen das offenbar auch gelassener: Am Ende kamen mehr als 50 verkleidete Personen zusammen, auch Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl war dabei - mit seiner schwarz angemalten Frau.
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