"Wetten, dass...?": Das Lagerfeuer ist aus
Nun ist die Katze aus dem Sack: Die letzte „Wetten, dass?“-Show vor der Sommerpause erwies sich als eine der letzten überhaupt. Das zum Quotenkrüppel geschrumpfte „Lagerfeuer“-Erlebnis der deutschen Familie wird zum Jahresende eingestellt. Und nun haben Kritiker, Medienwissenschaftler und Soziologen Gelegenheit, ausführliche Grundlagenforschung zu betreiben, wer es denn nun vermasselt hat.
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Da es in hohem Maße unfair ist, auf einen, der schon am Boden liegt, einzudreschen, sollte Markus Lanz nun nicht der Prügelknabe sein – trotz all seiner dick aufgetragenen Anbiederung bei Stargästen und Mitspielern. Realistisch gesehen war seine Aufgabe unlösbar. Denn „Wetten, dass?“ war eigentlich schon tot, als Lanz zur Wiederbelebung antrat. Und wenn diesmal, live aus Offenburg (ZDF), die Bussi-Posen für die Sofa-Belegschaft besonders penetrant nach Einschleimerei aussahen, so lag das in der Natur der (verlorenen) Sache. Da mochte sich Lanz noch so fleißig auf Trampolins abrackern.
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Wer immer nun mit neuen Formen zur Publikumsbespaßung erfinderisch wird, um samstags die Freizeit totzuschlagen, lässt sich hoffentlich nicht noch eine Koch-Show einfallen. Als störrischer Zielgruppen-Anarchist erinnere ich mich an die freche Zumutung des Filmregisseurs Rainer Erler, der einst die Einführung eines fernsehfreien Tages empfahl. Verbunden mit dem Rat, man könne ja dann vielleicht mal ein Buch lesen. Wetten, dass das schief geht?
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