Verleger und Kunstmäzen Rolf Becker gestorben

Der Bayer gründete 1956 die "Apotheken Umschau", die mit fast zehn Millionen Exemplaren vertrieben wird
Der Verleger Rolf Becker, Gründer des „Wort & Bild“ Verlags („Apotheken Umschau“) ist tot. Er starb am Samstag im Alter von 93 Jahren in München, wie die Verlegerfamilie am Dienstag mitteilte. Becker hatte den „Wort & Bild Verlag“ 1955 gegründet und ihn als Geschäftsführer und alleiniger Inhaber zu einem erfolgreichen Medienunternehmen gemacht.
1956 erschien in dem Verlag die Erstauflage der „Apotheken Umschau“ mit rund 50 000 Exemplaren. Über fünf Jahrzehnte hinweg wurde das Kundenmagazin mit einer Auflage von mehr als 9,6 Millionen verkauften Exemplaren im Monat zum bekanntesten und größten Gesundheitsmagazin Deutschlands. Weitere Zeitschriften, die ebenfalls nur in Apotheken erhältlich sind, erschienen in den Folgejahren: 1962 „junge mutti“ (heute „Baby und Familie“), 1964 der „Ärztliche Ratgeber“, 1974 „medi&zini“ (heute „medi&zini“), 1984 der „Diabetiker Ratgeber“ (heute „Diabetes Ratgeber“) und der „Senioren Ratgeber“.
Rolf Becker wurde am 5. Juni 1920 in Jüterbog in der Mark Brandenburg geboren. Von 1937 an absolvierte er eine Banklehre bei der Braunschweigischen Staatsbank. Von 1945 bis 1948 arbeitete er zunächst als Verkaufsberater für die pharmazeutische und kosmetische Industrie und später als Verkaufsleiter und Geschäftsführer der Hermes Artzney in München-Großhesselohe bis er 1955 mit zwei Partnern die Werbe- und Verlagsgesellschaft „Wort & Bild“ gründete.
Als Mäzen für Kunst und Musik unterstützte Becker soziale und karitative Einrichtungen und gründete 2005 die Stiftung „Rufzeichen Gesundheit!“. Außerdem erhielt der Verleger zahlreiche Auszeichnungen wie den Bayerischen Verdienstorden, das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland und weitere ausländische Ehrungen.