"The Walking Dead": So war der Auftakt der 6. Staffel

Was für ein Start in die neue Zombie-Saison: "The Walking Dead" meldet sich furios zurück, überrascht mit einer Untoten-Armee, Schwarz-Weiß-Bildern und - Humor.
von  (mih/spot)
Die Untoten haben ihren Appetit auch in der sechsten Staffel von "The Walking Dead" nicht verloren
Die Untoten haben ihren Appetit auch in der sechsten Staffel von "The Walking Dead" nicht verloren © AMC

Eine epische Auftaktepisode, wie manch US-Rezensent zu berichten glaubt, war "First Time Again" nicht. Trotzdem verlief der Start der sechsten Staffel von "The Walking Dead" in vielerlei Hinsicht verheißungsvoll. Selbstredend gilt hier: Achtung, Spoiler!

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Darum geht's

 

Die Lage in Alexandria hat sich zumindest etwas entspannt. Dass Rick (Andrew Lincoln) Pete erschossen hat, scheint ihm nicht mal dessen Sohn sonderlich übel zu nehmen. Auch "Bürgermeisterin" Deanna (Tovah Feldshuh) lenkt ein und scheint Rick zu vertrauen. Der entdeckt auf einem Tripp nach draussen gemeinsam mit Morgan (Lennie James) eine Art Kiesgraben, in dem tausende Walker gefangen sind. Das soll auch die Erklärung sein, warum Alexandria bisher größtenteils von Angriffen verschont blieb. Das Problem: Der Graben wird die Untoten nicht ewig aufhalten, irgendwann werden die Barrikaden brechen und das wandelnde Ungeziefer wird Alexandria überrennen. Also beschließen Rick und die anderen, die Zombie-Brut selbst freizulassen und gezielt an der Stadt vorbeizulenken. Ein riskanter Plan, der aber zu funktionieren scheint. Fast.

 

Das hat uns gefallen

 

Zombies! Jetzt ist auch klar, warum 650 Statisten gecastet und zu Untoten verwandelt (und am Computer vertausendfacht) wurden. Nie zuvor hat man soviele Walker auf einem Haufen gesehen und tatsächlich sind vor allem die Aufnahmen zu Beginn durch die schiere Anzahl furchteinflößend. Dabei erinnert die Darstellung an die Zombie-Horden aus dem verkorksten "World War Z". Überhaupt sind die schlurfenden Beißer allzeit präsent und strahlen zumindest in der Masse Gefahr aus.

Die Geschichte springt zwischen Gegenwart und Rückblenden hin und her, wobei die Vergangenheit in Schwarz-Weiß-Bildern erzählt wird. Das macht Sinn, da die 65 Minuten lange Episode sonst ziemlich verwirrend wäre, so aber klar verständlich ist. Wir erfahren, wie es nach Morgans Ankunft in Alexandria weiterging und wie Rick die Gemeinschaft mit seinem Plan hinter sich brachte. Völlig ungewohnt ist der partielle Humor: Zwei, drei Gags sind tatsächlich richtig witzig.

Warum es Morgan trotz seiner bisher kurzen Screen-Time zum Fan-Liebling geschafft und seine Rückkehr allgemein beklatscht wurde, dürfte auch schnell jedem klar werden. Er ist ein ruhiger, besonnener Vater-Typ, der dem dauernd unter Strom stehenden Rick etwas den Wind aus den Segeln nimmt. Er ist eine geheimnisvolle Figur, die sich aber die Menschlichkeit bewahrt hat. Als sich Rick dafür rechtfertigt, Pete erschossen zu haben, weil er ein Killer gewesen sei, entgegnet ihm Morgan. "I'm a killer, Rick. I am and you are too." Stimmt. Hoffentlich bleibt er uns länger erhalten, als beim letzten Mal.

 

Das hat uns nicht gefallen

 

Man muss schon genau hinsehen, um etwas zum Meckern zu finden. Auf einem sehr schmalen Grad wandelt das Team um Show-Runner Scott Gimple aber bei der Figurenzeichnung von Rick. Schon klar, er soll ein ambivalenter Typ bleiben, Held und Anti-Held gleichzeitig. Allerdings ist der gute Mann manchmal einfach nur extrem aggro, und seine permanente Wandlung vom besorgten Führer zum strafenden Tyrann nervt immer mehr.

 

Stirb leise!

 

Das Ende von Carter, gespielt von Ethan Embry, war absehbar. Erst wollte er Rick noch umlegen, wenig später gratulierte er ihm kleinlaut für dessen Plan und schüttelte ihm die Hand. Solche Opportunisten haben meist keine große Haltbarkeit bei "The Walking Dead". Für die weitere Handlung ohne große Bedeutung und auch emotional dürfte das die meisten Zuschauer eher kalt lassen.

 

Das fiel sonst noch auf

 

Wo ist denn Carl (Chandler Riggs) abgeblieben? Der neunmalkluge Hutträger war in keiner Szene zu sehen. +++ Wieder mal hat "The Walking Dead" den Winter übersprungen +++ Macht sich sonst noch jemand Sorgen um Abraham? Freak! +++ Abfuhr des Abends: Gabriel: "I'd like to help as well." Rick: "No. Who else?"

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