"Tausend Zeilen": Bully Herbigs Mediensatire feiert Free-TV-Premiere

In "Tausend Zeilen" widmet sich Michael Bully Herbig auf einfallsreiche Weise dem Relotius-Skandal - nun feiert die Mediensatire ihre Free-TV-Premiere.
(stk/spot) |
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Juan Romero (Elyas M'Barek, l.) kommt Lars Bogenius (Jonas Nay) auf die Schliche - doch keiner will ihm glauben.
Juan Romero (Elyas M'Barek, l.) kommt Lars Bogenius (Jonas Nay) auf die Schliche - doch keiner will ihm glauben. © [M] Warner Bros. Entertainment GmbH / Marco Nagel

Michael Bully Herbig (57) mischt derzeit noch immer mit "Das Kanu des Manitu" die hiesigen Kinosäle auf, über fünf Millionen Ticketverkäufe werden es am Ende womöglich sein. Doch auch das Fernsehen ist zumindest am 3. November fest in Herbis Hand: Dann feiert zur Primetime in Sat.1 seine Mediensatire "Tausend Zeilen" Free-TV-Premiere. Mit fiktionalen Charakteren widmet er sich in dem Film von 2022 dem realen Lügenkonstrukt des ehemaligen "Spiegel"-Journalisten Claas Relotius (39), der sich mit spektakulären Reportagen und aufsehenerregenden Interviews einen klangvollen Namen in der Branche machte. Wie sich nachträglich herausstellte, gab es nur ein Problem - das meiste davon war erstunken und erlogen.

Frei erfundene Sensationen - darum geht es

Der eine hat Erfolg, der andere hat Zweifel! Der freie Journalist Juan Romero (Elyas M'Barek) findet Ungereimtheiten in einer Titelgeschichte des preisgekrönten Reporters Lars Bogenius (Jonas Nay). Doch die Chefetage des Nachrichtenmagazins "Chronik" hält vorerst konsequent zu ihrem gefeierten Edelschreiber und versucht, Romeros Suche nach der Wahrheit zu ignorieren. Zu sehr haben die Chefs auf ihren jungen Shootingstar gesetzt, da darf es einfach keine Unregelmäßigkeiten geben. Doch Romero ist nicht zu stoppen. Bei seiner Recherche geht er buchstäblich an Grenzen, bis er nichts mehr zu verlieren hat... außer seinem Job, seinem Ruf und seiner Familie.

Zwei Männer in buhlen um die Gunst des Publikums

Aus Claas Relotius wird Lars Bogenius, aus Juan Moreno wird Juan Romero und aus dem "Spiegel" die "Chronik": Mit "Tausend Zeilen" widmet sich Michael Bully Herbig einem der größten deutschen Medienskandale der jüngsten Vergangenheit. Bereits 2018 trat er mit "Ballon" eindrucksvoll den Beweis an, dass er mehr als "Bullyparade"-Klamauk im Repertoire hat und reale Stoffe bestens bei ihm aufgehoben sind. Was seine ernsten und albernen Filme zudem eint: Sie alle sehen in aller Regel fantastisch aus, kaum ein deutscher Regisseur liefert derartigen Hollywood-Hochglanz wie Herr Herbig.

Für "Tausend Zeilen" hat sich Herbig zudem einen kunstvollen erzählerischen Kniff überlegt: Der Romero und Bogenius durchbrechen immer wieder die vierte Wand und erklären dem Publikum ihre Sicht der Dinge. "Das war die erste Idee, die ich hatte, als ich von dem Vorfall gehört habe und aus dem Stoff meinen nächsten Film nach 'Ballon' machen wollte", verriet Bully zum Kinostart im Jahr 2022 der Nachrichtenagentur spot on news. Damals erklärte er weiter: "Den Stil des Films hatte ich sofort vor Augen: dass zwei Journalisten um die Gunst der Zuschauer buhlen." Warum ihm das so wichtig war, hat einen einfachen Grund: "Ich wollte, dass es dem Zuschauer genauso geht, wie dem Umfeld des Hochstaplers."

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Agentur spot on news. Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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