BR-Streik: Das passiert im Programm
München – Beim Bayerischen Rundfunk wird seit Mittwochmorgen für 48 Stunden gestreikt. Aus diesem Grund gibt es ein Sonderprogramm. Die AZ hat die wichtigsten Infos zum Warnstreik zusammengefasst.
48-Stunden-Streik beim Bayerischen Rundfunk
Der BR wird seit Mittwochmorgen, 3.30 Uhr bestreikt. Dauern soll das Ganze bis Freitag, 9. August, um 3.59 Uhr. Die Gewerkschaften Verdi und der Bayerischen Journalisten-Verband (BJV) hatten alle Mitarbeitenden dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen.
Gefordert werde unter anderem eine Erhöhung der Gehälter um 10,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine Anhebung der gezahlten Honorare, Lizenzen, Gagen sowie Vertragspauschalen um 10,5 Prozent. Auch eine verbesserte Unterstützung der Altersvorsorge für feste Freie durch einen dauerhaften Zuschuss sei eine der Forderungen der Gewerkschaften.
Der Anlass für den Warnstreik sei die laufende Tarifrunde, bei der sich die Gewerkschaften und der BR trotz fünf Verhandlungsrunden nicht einigen konnten.
BR-Streik: Massive Auswirkungen auf das Programm
Der Streik wirkt sich massiv auf das Programm des Senders aus. Laut Angaben des BR seien vorwiegend einzelne Hörfunkwellen betroffen. "So übernimmt BR24 voraussichtlich bis zum Mittwochabend das Programm von Bayern 1. Bayern 2 übernimmt zeitweise ebenfalls Bayern 1 bzw. sendet phasenweise Ersatzprogramm. Die stündliche Nachrichtenversorgung ist bis auf Weiteres gesichert. Auf Bayern 1 entfallen am Mittwoch und Donnerstag die Regionalnachrichten und die Mittagsendungen aus den sechs Regionalstudios", heißt es.
BR legte verbessertes Angebot vor
Laut eigenen Angaben habe der BR in der fünften Verhandlungsrunde vom 8. Juli den Gewerkschaften ein verbessertes Angebot vorgelegt. Dieses sähe bei einer Laufzeit von 24 Monaten eine Steigerung von 4,71 Prozent zum 1. Oktober 2024 vor. Die Leermonate seit 1. Januar 2024 würden für die aktiven Mitarbeitenden über eine Einmalzahlung ausgeglichen. Das Angebot gelte entsprechend auch für freie Mitarbeitende. Bei den Auszubildenden, Volontierenden, Werkstudierenden und Dualstudierenden sei eine Erhöhung um ca. acht Prozent angeboten worden. Zudem habe der BR angeboten, bei den Mitgliedern von Symphonieorchester und Rundfunkorchester die Wartezeiten für eine höhere Vergütungsstufe zu beschleunigen. Beim Chor könne der BR sich eine überproportionale Steigerung der Gehälter vorstellen.
Verdi über BR-Angebot: "Das ist unfair!"
Die Verdi-Gewerkschaftssekretärin Annette Greca kritisierte das BR-Angebot in einer Pressemitteilung: "Der BR verwehrt seinen Beschäftigten einen Kaufkraftausgleich, wie ihn die Beschäftigten im öffentlichen Dienst in der letzten Tarifrunde erhalten haben, das ist unfair!" Von dem Warnstreik seien alle Betriebsteile des BR und das Hauptstadtstudio in Berlin betroffen.
Die sechste Verhandlungsrunde zwischen den Gewerkschaften und dem Sender ist für den 12. August angesetzt.
- Themen:
- Bayerischer Rundfunk
- Bayern
- Gewerkschaften