Start für 30-Minuten-"Tagesschau": Alles Wissenswerte zur Testphase

Von einer Revolution war die Rede: Die ARD will die Hauptausgabe der "Tagesschau" auf eine Laufzeit von 30 Minuten verlängern. Nun geht ein erster Testlauf an den Start, allerdings nur auf einem Spartenkanal. Das muss man zu dem Experiment wissen.
(smi/spot) |
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Führen Jens Riewa und Co. künftig 30 Minuten lang durch die "Tagesschau"?
Führen Jens Riewa und Co. künftig 30 Minuten lang durch die "Tagesschau"? © NDR/Thorsten Jander

Im Mai 2025 berichtete das Magazin "Medieninsider" erstmals von dem ARD-Plan, die Hauptausgabe der "Tagesschau" um 20 Uhr zu verlängern. Von einer "Revolution" war vielerorts die Rede. Statt 15 Minuten soll die meistgesehene Nachrichtensendung Deutschlands künftig eine halbe Stunde laufen. Nachdem die zentrale Nachrichtenredaktion ARD-aktuell laut dem Mediendienst "DWDL" schon Testausgaben produziert hat, steigt nun offenbar der erste richtige Testballon. Los geht es am heutigen Montag (14. Juli 2025).

Doch die TV-Revolution ist zunächst nur eine Revolution light. Denn eine halbstündige "Tagesschau" gibt es nur bei dem ARD-Spartensender "tagesschau24". Dort läuft heute um 20:15 Uhr eine Sendung namens "tagesschau24 TOP-THEMA". Sie wurde kurzfristig als Programmänderung eingeschoben.

Welches Thema behandelt wird, hat die ARD noch nicht bekannt gegeben. Genauso wenig steht der Moderator oder die Moderatorin fest. Sicher ist nur, dass die Sendung 15 Minuten dauert. Eine Ausgabe der Dokureihe "Abenteuer Diagnose" folgt um 20:30 Uhr.

"tagesschau24 TOP-THEMA" als verkappter Testballon?

Auch wenn sich die ARD bisher bedeckt hält: TV-Experten gehen davon aus, dass es sich bei "tagesschau24 TOP-THEMA" um eine verkappte Verlängerung der "Tagesschau" handelt. Und dass die Sendung ein Thema vertieft, dass nicht in das gängige Format passt.

Die Hauptausgabe der "Tagesschau" startet heute wie gewohnt um 20 Uhr. Sie läuft wie gehabt 15 Minuten lang im Ersten, den dritten Programmen und bei Spartenkanälen wie "tagesschau24". Das Erste und die Dritten klinken sich dann aus und zeigen ihr normales Primetime-Programm.

WDR hatte gegen ARD-Pläne protestiert

Wie "Digitalfernsehen" spekuliert, könnte es sich statt eines Tests aber auch um einen Kompromiss handeln. Die verlängerte "Tagesschau" würde demnach auf zwei Sender aufgeteilt.

Gegen die Pläne für eine Verlängerung der "Tagesschau" wurde laut "DWDL" nämlich bereits ARD-interne Kritik laut. So soll der WDR angekündigt haben, sich um 20:15 Uhr notfalls aus der Ausstrahlung zurückzuziehen. Schließlich haben die dritten Programme etablierte Sendungen in der Primetime.

Das würde sich durch eine verlängerte "Tagesschau" ändern

Auch für konkurrierende Sender hätte eine Verlängerung der "Tagesschau" Konsequenzen. Sie müssten sich die Frage stellen, ob sie ihre Hauptsendezeit ebenfalls auf 20:30 Uhr legen. Oder ob sie es sich trauen, in Konkurrenz zu dem Nachrichtenflaggschiff zu gehen.

Bisher sind andere Sender mit Versuchen, die Primetime zu verschieben, stets gescheitert. Sat.1 startete Ende 1995 sein Abendprogramm unter dem Schlagwort "volle Stunde, volles Programme" schon um 20 Uhr. Doch schon bald ruderte der Sender zurück.

Seit 1952 läuft die "Tagesschau" nun schon, das Nachrichtenformat ist die älteste noch bestehende Sendung im deutschen Fernsehen. Seit 1961 startet die Hauptausgabe um 20 Uhr und endet eine Viertelstunde später. Damit hat sie die (Seh-)gewohnheiten der Bundesbürger entscheidend geprägt.

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