So wird der Til-Schweiger-"Tatort" am Sonntag

Til Schweiger und sein Team bleiben dem Erfolgsrezept ihres ersten "Tatort" treu: In Hamburg dominieren Action, Sex und viel Gewalt. Lohnt sich das Einschalten? Hier gibt es die Antwort!
Hamburg - Der zweite Hamburg-"Tatort" mit Til Schweiger (50, "Schutzengel") wird hart, actionreich und sehr männlich - aber auch die Belange der Damen kommen nicht zu kurz. Denn in der Episode mit dem Titel "Kopfgeld" zeigt der Frauenschwarm gleich drei Mal seinen knackigen Hintern, zum ersten Mal in der ersten Filmminute. Dass ein so hartgesottener Actionheld wie Hauptkommissar Nick Tschiller (Schweiger) und die sexy Staatsanwältin Hanna Lennerz (Edita Malovcic) nicht auf Kuschelsex stehen, wird dabei auch schnell klar.
Als Lennerz selbst Opfer der brutal rivalisierenden Clans in Hamburg wird und sogar Tochter Lenny (Luna Schweiger) in Gefahr schwebt, platzt Tschiller der Kragen. Dass Clan-Boss Firat Astan (Erdal Yildiz), den der Kommissar in Folge eins ("Willkommen in Hamburg", 2013) in den Knast gebracht hatte, von dort aus das hohe titelgebende Kopfgeld auf ihn und vor allem sein Herz ausgesetzt hat, kann den von da an gejagten Jäger der Hamburger Unterwelt nicht stoppen. Mit seinen blutigen Alleingängen bringt er sogar seinen treuen Kollegen Yalcin Gümer (Fahri Yardim) gegen sich auf. Seine, gemessen an diesem sehr körperlichen "Tatort", witzigste Szene hat Gümer übrigens als er, kopfüber an einer Container-Tür hängend, eine Exekution verhindern will.
Dass es eigentlich um ein gigantisches Drogengeschäft geht, mit dem der kurdische Astan-Clan die Macht übernehmen will, obwohl der Clan-Boss gemeinsam mit seinem querschnittgelähmten Bruder Ismal (Sahin Eriylmaz) im Gefängnis sitzt, wird da fast zur Nebensache. Fast. Denn da sind noch die vielen Leichen, die nicht zuletzt den kiffenden und zynischen Enno Kromer (Ralph Herforth), einen verbitterten Drogenspezialisten des LKA, der seit Jahren vergeblich versucht, den Hamburger Drogensumpf trockenzulegen, beglücken.
Lesen Sie hier: Tatort am Sonntag: Til Schweiger und der Leichenrekord
Die Til-Schweiger-Mini-Serie mit den vier aufeinander aufbauenden Folgen ist eine absolute Extrawurst innerhalb der "Tatort"-Familie, die sich kaum noch mit den klassischen Maßstäben dieses altgedienten Krimi-Formats bewerten lässt. Solange nun nicht jede Sendeanstalt meint, auf totale Action umsatteln zu müssen und die Mehrzahl der Fälle weiterhin nur mit Grips gelöst werden können - solange ist der Schweiger-Krimi, den der Star persönlich lieber als Thriller verstanden wissen will, eine durchaus sehenswerte und quotenträchtige Superhelden-Sonntagabendunterhaltung.
Fortsetzung folgt dann im kommenden Jahr mit den Teilen drei und vier. Sie sollen an zwei aufeinanderfolgenden Sonntagen ausstrahlt werden. Klären wird sich dann wohl auch die Frage, ob Tschiller und seine Ex, Lennys Mutter Isabella Schoppenroth (Stefanie Stappenbeck), wieder zusammenfinden werden.