So wird der "Tatort" aus dem Saarland

Der Trainer einer Schwimmmannschaft wird auf offener Straße von einem wütenden Mob ins Koma geprügelt. Kriminalhauptkommissar Jens Stellbrink (Devid Striesow) und sein Team folgen einem Hinweis, dem zufolge sich der Coach an seinen Schützlingen vergangen haben könnte. Lohnt sich das Einschalten? Hier gibt es die Antwort!
von  (ili/spot)
Hauptkommsissar Jens Stellbrink (Devid Striesow) mit seinem Schützling Finn (Daniel Neu)
Hauptkommsissar Jens Stellbrink (Devid Striesow) mit seinem Schützling Finn (Daniel Neu) © SR/Manuela Meyer

Saarbrücken - Als der ehrenamtliche Schwimmtrainer Sven Haasberger (Markus Hoffmann) auf einer öffentlichen Veranstaltung einen Scheck für seinen Verein entgegen nimmt, füllt sich der Platz plötzlich mit einer Horde vermummter Gestalten. In einem Handgemenge geht Haasberger schwer verletzt zu Boden, der Notarzt gibt ihm von Beginn an kaum eine Chance. Hauptkommissar Jens Stellbrink (Devid Striesow) und sein Team stehen vor einem Rätsel, bis Schmierereien auf ein mögliches Motiv hinweisen: War der beliebte Trainer ein Pädophiler, der sich an seinen Schützlingen vergangen hat? Als für empörte Eltern und die Öffentlichkeit der Fall klar ist, kommen Stellbrink Zweifel - zu sehen im "Tatort: Adams Alptraum" (Sonntag, 20.15 Uhr, ARD).

Den zweiten Grimme-Preis hat Devid Striesow zusammen mit seinen Kollegen für das Drama "Blaubeerblau" erhalten - die DVD gibt es hier

Lohnt es sich, am Sonntag einzuschalten?

Ja, denn bei der derzeitigen Austauschwut der Senderverantwortlichen weiß man ja nie, wie lange man dem zweifachen Grimme-Preisträger Devid Striesow (40) noch bei seinen Ermittlungen im Saarland-Tatort zusehen darf. Dass der saarländische Posten eher einem Schleudersitz gleicht, mussten ja auch schon Maximilian Brückner (35) und Gregor Weber (45) erfahren. Und so genial Striesow seinen Job auch macht, Drehbuch & Co. lassen den Kommissar auch in seinem dritten Fall "Adams Alptraum" immer noch ein wenig tölpelhaft und unfreiwillig komisch wirken.

Gar nicht komisch, sondern ein echter Hingucker ist dagegen der kleine Daniel Neu, der eine nicht ganz unwesentliche Rolle spielt. Wie es war, mit diesem Jungen mit Down-Syndrom zu drehen, erklärt Devid Striesow im Interview mit spot on news so: "Das war ganz toll! Kinder an sich haben schon einen Spielimpuls, der sehr direkt und unverfälscht ist, bei Daniel waren die Reaktionen sogar noch viel größer, fast schon übertrieben und dennoch waren sie genau richtig."

Apropos Kinder: Neben der Verwandlung eines Flashmobs, den man gemeinhin eher mit bunten, tanzenden und glücklichen Jugendlichen verbindet, zu einer lynchenden Ansammlung wütender Menschen, geht es in diesem "Tatort" auch um die berechtigte Frage, was die Angst vor Pädophilen mit Eltern, Lehrern und Kindern macht. Ebenfalls ein sehr ernstzunehmendes Thema ist der Konflikt zwischen Erst- und Zweitfamilie. Vor allem für ein Kind aus der, wie in diesem Fall, ersten Ehe, bedeutet das neue Glück eines Elternteils oft viel Kummer.

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