So wird der München-"Polizeiruf" am Sonntag

Warum musste die Unternehmerin im Wald sterben und was hat ein einsamer Stricher damit zu tun? Diese Fragen müssen der Münchner Ermittler Hanns von Meuffels und seine Kollegin Constanze Hermann im "Polizeiruf: Kreise" klären. Lohnt sich das Einschalten? Hier gibt's die Antwort!
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Kriminalhauptkommissar Hanns von Meuffels (Matthias Brandt) und Constanze Hermann (Barbara Auer)
BR/Christian Schulz Kriminalhauptkommissar Hanns von Meuffels (Matthias Brandt) und Constanze Hermann (Barbara Auer)

Im "Polizeiruf: Kreise" (28.6., 20.15 Uhr, das Erste) ermitteln Kriminalhauptkommissar Hanns von Meuffels (Matthias Brandt) und seine Kollegin Constanze Hermann (Barbara Auer) im Fall einer toten Unternehmerin, die in einem Waldstück im Münchner Umland aufgefunden wurde. Wichtige Erkenntnisse versprechen sie sich vor allem von deren Ehemann, Peter Brauer (Justus von Dohnányi), doch der ist geschockt. Dafür lässt die Belegschaft ihrer Wut auf die Tote freien Lauf...

Das sagte Matthias Brandt bei "Thadeusz" über seinen Beruf - im MyVideo-Clip

 

Das ist die Story

 

Kriminalhauptkommissar Hanns von Meuffels wird ins Münchner Umland zu einem bizarr inszenierten Tatort gerufen: zwei eilig aufgehäufte Gräber auf einer Waldlichtung. Die Eigentümerin einer lokalen Möbelmanufaktur wurde gemeinsam mit ihrem Schoßhündchen ermordet. Der Ex-Ehemann des Opfers, Peter Brauer, gerät schon bald in den Fokus der Ermittlungen. Seit er die Firma verlassen hat, ging es mit dem einst florierenden Mittelstandsunternehmen bergab. Allerdings auch mit ihm.

Bei ihrer Belegschaft war die Fabrikantin nicht sonderlich beliebt - nicht erst seit bekannt wurde, dass sie die Firma an ausländische Investoren verkaufen wollte. Von Meuffels und seine Kollegin Constanze Hermann, die nach einem privaten Desaster und längerer Auszeit ihren Wiedereinstieg in den Berufsalltag versucht, kommen bei den Ermittlungen nur schleppend voran: Alle in Frage kommenden Personen haben einwandfreie Alibis...

 

Lohnt sich das Einschalten?

 

Ja, denn Matthias Brandt (53, "Das Zeugenhaus"), Barbara Auer (56, "Grzimek") und vor allem auch Justus von Dohnányi (54, "Die Frau in Gold") gehören zur Top-Riege der deutschen Film- und Fernseh-Stars und demonstrieren das auch in diesem Film wieder eindrucksvoll. Wie ernstzunehmend die drei sind, zeigt sich unter anderem daran, dass dieser betont langsame Sonntagskrimi, der für so manchen Zuschauer etwa bei Szenen wie der am Kaffeeautomaten sicherlich zur Geduldsprobe werden dürfte, dank ihres Spiels kein Wegzapper ist.

Die vielen langen Einstellungen lassen sich aber auch inhaltlich erklären: Denn der "Rhythmus passt zur Lebensphase" der drei Hauptfiguren, wie Justus von Dohnányi im Interview mit spot on news sagt. Und eine plötzliche Verfolgungsjagd wird dadurch natürlich auch gleich doppelt so schnell.

 

Die privaten Dramen

 

Wer die privaten Dramen und Abgründe im Film lieber mag als die organisierte Kriminalität, kommt hier voll auf seine Kosten: Von der übertriebenen Liebe zu Kleinhunden samt den zugehörigen Krisen über sadistische Beziehungen bis hin zur Affäre mit der blutjungen Geliebten, die ja eigentlich nur gerettet wird, ist alles dabei. Die Story des Krimis ist im Großen und Ganzen so simpel wie nachvollziehbar. Abgesehen vielleicht von dem doch eher unrealistischen Mord neben einem vorbeifahrenden Zug, dem naiven Stricher und der überraschend konkreten Kombinationskunst der Kommissarin.

Apropos: Wie bei fast allen BR-"Polizeirufen" in der Brandt-Ära (seit 2010) bleibt der stets leicht leidende Kommissar auch diesmal nicht von Beziehungskonflikten verschont. Dass die klare und kühle Kommissarin am Schluss wohl doch das Handtuch schmeißt, ist schade, denn die beiden sind ein zwar etwas humorloses, aber dennoch angenehm kontrastreiches Paar.

 

Die Musikbox

 

Dieser "Polizeiruf" birgt übrigens auch eine kleine Reminiszenz an die gute alte Musikbox. Die zu bedienen einen für einen kurzen Moment zusammen mit dem gewählten Song ins Scheinwerferlicht der Kneipe oder Bar rückte. Auch von Dohnányi kennt diese Musik-Möbel noch: "Die finde ich klasse, auch wenn sie so von vorgestern wie eine alte Schellackplatte sind. Wir hatten damals zuhause auch so ein Teil. Inzwischen sind sie aber fast überall verschwunden. Ab und zu gibt es sie noch als Retro-Möbel. Da steckt dann aber ein Smartphone drin und man tut so als ob", so der Filmemacher im Interview.

Ob es wohl einen Song gibt, den er früher besonders oft gedrückt hat? Ganz klar, ja! "The Ballroom Blitz" (1979) von The Sweet...

 

 

 

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