Sat.1 floppt mit neuer Show "Hell's Kitchen"

"Ich konnte nachts nicht schlafen und musste tagsüber die Drecksarbeit machen". Die Moderatorin Katharina Kuhlmann lässt kein gutes Haar an der neuen Sat.1-Show "Hell's Kitchen".
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Die "Hell's Kitchen"-Promis auf einen Blick
SAT.1/Guido Engels Die "Hell's Kitchen"-Promis auf einen Blick

"Ich konnte nachts nicht schlafen und musste tagsüber die Drecksarbeit machen". Die Moderatorin Katharina Kuhlmann lässt kein gutes Haar an der neuen Sat.1-Show "Hell's Kitchen". Gemeinsam mit zehn weiteren Prominenten stand sie acht Tage lang unter der Fuchtel von Sternekoch Frank Rosin. Auch die Zuschauer scheinen von der neuen Show wenig angetan zu sein.

Berlin - Zeichnet sich da etwa der nächste Flop für Sat.1 ab? Gerade einmal 1,63 Millionen Zuschauer verfolgten gestern den Auftakt der neuen Show "Hell's Kitchen". Unter der strengen Hand von Sternekoch Frank Rosin (47, "Neue deutsche Küche") stellen elf Prominente acht Tage lang ihre bescheidenen Kochkünste unter Beweis. Ziel ist es, täglich 60 Gäste im einem Fünf-Gänge-Menü zu bewirten. Keine leichte Aufgabe, besonders nicht für die einzige Veganerin im Team: Katharina Kuhlmann (36). Die Moderatorin und "Miss Tuning 2003" hatte besonders unter dem harten Regiment von Rosin zu leiden. "Es war die Hölle", verrät die 36-Jährige im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news und lässt kein gutes Haar an der Sendung.

"Kreative Rezepte mit einfachen Zutaten" bietet Sternekoch Frank Rosin in diesem Buch

Wie ist es für eine bekennende Veganerin in einer Großküche?

Katharina Kuhlmann: Es war die Hölle! Es gab noch nicht mal was Vegetarisches für mich, geschweige denn etwas Veganes. Ich bin sehr blauäugig an die Sache herangegangen und dachte, dass man mich vielleicht in die Patisserie stecken wird, aber ganz im Gegenteil. Ich musste immer die Hardcore-Sachen erledigen, zum Beispiel Blutwurst machen. Es war heftig.

Konnten Sie Frank Rosin nicht davon überzeugen, einmal Veganes zu kochen?

Kuhlmann: Keine Chance, da war er rigoros und hat das sofort abgetan. Es wäre aber auch gar nicht wirklich möglich gewesen, weil einfach die Zutaten gefehlt haben. Man kann auch keinen Motor wechseln, wenn man kein Werkzeug hat.

Haben Sie Ihre eigenen Kreationen dann gar nicht probiert?

Kulhmann: Nein, ich habe andere versuchen lassen. Ich war teilweise wirklich überrascht: Sogar die Salatsoße wird auf Hühner- oder Rinderbrühe-Basis gemacht. Ich konnte also nicht mal den Salat probieren.

Wie war denn Frank Rosin als Küchenchef?

Kuhlmann: Um ehrlich zu sein: Er hat sich einige Male im Ton vergriffen. Ich weiß schon, dass das auch zur Show gehört, aber es war schwer, wenn man diesen Militärston nicht gewohnt ist. Ich weiß ja, dass er eigentlich ein netter Kerl ist, aber ich durfte ihn leider so nicht kennenlernen.

Kannten Sie die Original-Versionen aus den USA und Großbritannien nicht? Dort schreit Gordon Ramsey nur durch die Gegend...

Kuhlmann: Nein, ich hab die erst jetzt im Nachhinein gesehen, was ein Fehler war, sonst hätte ich wahrscheinlich gar nicht mitgemacht. Ich wusste schon, dass es hart wird. Dass es aber so krass wird, hätte ich im Leben nicht gedacht.

Wussten Sie dann auch nicht, dass die Show Züge von "Promi Big Brother" haben wird?

Kuhlmann: Nein, ich war wirklich so blauäugig und wusste ehrlich nicht, dass das Ding Dschungelcamp-Elemente hat. Ich habe Wochen gebraucht, um zu realisieren, dass keine Kameras mehr um mich herum sind.

Sie haben offensichtlich richtig gelitten.

Kuhlmann: Ja, total. Ich konnte nachts nicht schlafen und musste tagsüber die Drecksarbeit machen. Nach dem Motto: Dem Veganer zeigen wir es jetzt mal. Ich hab viele Wochen später sogar noch davon geträumt, wie Frank Rosin mir einen Einlauf verpasst, weil ich beim Artischockenschälen eingepennt bin. Total verrückt...

Warum ernähren Sie sich eigentlich vegan?

Kuhlmann: In erster Linie bin ich Tierschützerin und lebe seit Langem vegetarisch. Vor vier Jahren hatte ich arge gesundheitliche Probleme und musste etwas ändern. Das war wirklich nicht mehr witzig. Seitdem ernähre ich mich ohne tierische Produkte und muss sagen, dass ich mich wesentlich besser fühle. Von Mangelerscheinungen keine Spur, ganz im Gegenteil: Meine Werte sind seitdem überragend.

Haben Sie in der Show für die eigene Küche zu Hause etwas gelernt?

Kuhlmann: Ich weiß jetzt, wie man für 60 Leute Loup de Mer mit irgendwelchen komischen Schaumsoßen machen kann. Das bringt mir für zuhause aber überhaupt nichts.

Wie haben Sie sich denn mit den Promi-Kollegen verstanden?

Kuhlmann: Gemischt. Mit Niels Ruf hat es manchmal schon geknallt, aber wir haben uns auch einen Posten geteilt und da gehört das wohl dazu. Es war wie eine Hassliebe. Christine Kaufmann hat mich unglaublich an meine Mama erinnert und von Lady Bitch Ray war ich vollkommen positiv überrascht. Wir haben immer noch viel Kontakt und sind quasi Freundinnen geworden.

Und die Männer? Hat sich jemand an Sie herangeschmissen?

Kuhlmann: Ja, der Klaus! Der hat sich in mich verliebt, hat er zumindest gesagt. Er kommt mich jetzt bald sogar am Bodensee besuchen, aber natürlich mit seiner Frau Ingrid. Die beiden sind wirklich süß.

Wie sieht bei Ihnen die berufliche Zukunft aus? Weniger Autos und Tuning, dafür mehr Kochen und Backen?

Kuhlmann: Ja, in diese Richtung geht es. Ich habe meine Konditor-Ausbildung jetzt erfolgreich abgeschlossen und habe in meinem Haus eine kleine Backstube. Ich beliefere Cafés im Bodensee-Gebiet mit veganen Kuchen, die kann man auch im Internet bestellen. Außerdem backe ich in einem Youtube-Channel mit Kindern. Die Autos hab ich schon ein bisschen aus den Augen verloren, aber meinen Fiat 500 liebe ich schon und das, obwohl er nicht getunt ist.

Keine Lust mehr auf die alte Miss Tuning?

Kuhlmann: Nein, das war eine schöne Zeit, aber ich habe in dem Bereich alles erreicht, was ich wollte. Ich habe bewusst einen Cut gemacht und ein neues Leben angefangen. Ich mag Autos und die Tuning-Szene immer noch sehr gerne, aber eine gewisse Distanz war nötig. Ich musste da raus!

Und um alles komplett zu machen, fehlt jetzt nur noch Mr. Right?

Kuhlmann: In meiner Villa Kunterbunt mit meinen sechs Tieren fehlt tatsächlich nur noch der Affe. Aber im Ernst: Klar, es gibt viele Interessenten, aber den Richtigen zu finden, ist schwer für mich. Ich muss immer erst herausfinden, ob die Männer jetzt die Miss Tuning daten, das Cover-Girl oder eben doch das kleine große Mädchen, das ich eigentlich bin. Die Katharina mit ihren vielen Facetten ist manchmal nämlich schwierig zu fassen.

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