Prinzessin, Skandalprinz, Rückkehrer: König Charles' Geschwister

Audio von Carbonatix
"Es ist ein Leben voller Privilegien, doch der Top-Job ist schon vergeben", heißt es zu Beginn der neuen ZDF-Dokumentation "Royal Family - Englands königliche Geschwister" von Annette von der Heyde. Gemeint ist die einzigartige Situation der Geschwister von König Charles III. (76): Sie genießen die Vorzüge des königlichen Hauses - aber die Krone selbst bleibt für sie unerreichbar. Die neue Doku stellt die Frage, was es bedeutet, nur Ersatz oder Reserve für den Thron zu sein. Dazu nimmt sie Biografien von Prinzessin Anne (74), Prinz Andrew (65) und Prinz Edward (61) genauer unter die Lupe.
Prinzessin Anne - die "Fleißigste und Unangepasste"
Prinzessin Anne wird in der Dokumentation gleich mehrfach hervorgehoben: "Anne ist bei den Working Royals unverzichtbar seit über 50 Jahren", konstatiert ein Experte. Sie gilt als das "Arbeitstier der Familie" - und als äußerst pragmatisch: Es gebe niemanden, der sich weniger um Etikette und Protokoll schere als sie. Ihr Lebensweg ist von Eigenständigkeit geprägt: "Ich wollte einfach dieses Leben leben", begründete Anne selbst ihre Entscheidung, nach der Schule nicht zu studieren.
Dass sie sich als junge Prinzessin in den Dienst der Krone stellte, brachte ihr viele Fans, denn: Sie war die erste Prinzessin mit Minirock und zierte in den 1970er Jahren zweimal das Cover der "Vogue". Sportlich brillierte sie als begabte Reiterin - 1971 wurde sie Europameisterin im Vielseitigkeitsreiten und britische Sportlerin des Jahres. Selbst Extremsituationen schüchterten sie nicht ein: Bei einem spektakulären Kidnapping-Versuch blieb sie auf dem Rücksitz ihrer Limousine und "weigerte sich einfach gekidnappt zu werden". Trotz aller Verdienste rückte Anne nach Charles Hochzeit mit Diana (1961-1997) Hochzeit für lange Zeit aus dem Mittelpunkt - heute steht sie auf Platz 18 der Thronfolge.
Prinz Andrew - vom strahlenden "Filmstar" ins "Niemandsland"
Prinz Andrew galt einst als "Lebemann", "begehrtester Junggeselle" und "Lieblingssohn der Queen". Zeitzeugen zufolge war er "wie ein Filmstar". 1982 nahm er im Falklandkrieg als Helikopterpilot teil. Nach seiner Militärkarriere repräsentierte er das Königshaus international und gründete mit "Pitch at Palace" eine "Höhle der Löwen" für Start-ups.
Doch Skandale überschatteten sein späteres Leben: Insbesondere die Freundschaft mit dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein (1953-2019) sorgte für einen beispiellosen öffentlichen Absturz. Andrew stecke seitdem "in einer Art Niemandsland" - seit 2020 darf er das Königshaus nicht mehr vertreten, 2022 musste er alle Titel und Aufgaben abgeben.
Prinz Edward - der Unauffällige mit künstlerischem Anspruch
Prinz Edward, der jüngste Sohn der Queen (1926-2022), bleibt für viele ein Rätsel. "Er arbeitet viel, aber das spiegelt sich nicht in den Medien wider - wie bei William und Kate", heißt es im Film. Edward liebt Kunst und Theater: Nach seinem Studium war er Assistent bei Musical-Komponist Andrew Lloyd Webber (77).
In den 1980er-Jahren organisierte Edward TV-Events mit Royals und Prominenten ("Royal - It's a Knockout"), gründete eine eigene Filmproduktionsfirma und moderierte Dokumentationen. Trotz der Versuche, außerhalb der royalen Sphäre Fuß zu fassen, blieb der große Durchbruch aus.
Anne und Edward wichtiger denn je
Heute zählen Anne und Edward zu den wichtigsten Stellvertretern ihres Bruders Charles als "Counsellors of State" - ihre Funktion innerhalb der Monarchie ist damit essenzieller denn je.
"ZDFroyal: Royal Family - Englands königliche Geschwister" von Annette von der Heyde wird am 5. August um 20:15 Uhr im ZDF gezeigt. In der ZDFmediathek ist der Film bereits zu sehen.
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