Online-Voting soll über Israel-Teilnahme beim ESC entscheiden

Die Europäische Rundfunkunion lässt Anfang November über die Teilnahme Israels beim ESC 2026 abstimmen. Sechs Länder drohen mit Boykott, sollte Israel weiter dabei sein. Sogar Italien wackelt - ein Verlust der "Big Five" würde die EBU empfindlich treffen.
(dr/spot) |
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Wird es auch 2006 einen israelischen ESC-Teilnehmer geben?
Wird es auch 2006 einen israelischen ESC-Teilnehmer geben? © MAYA LEVIN/AFP via Getty Images

Der Eurovision Song Contest steht vor einer wegweisenden Entscheidung: Die Europäische Rundfunkunion (EBU) beruft für Anfang November eine außerordentliche Online-Generalversammlung ein, bei der über die Teilnahme Israels am ESC 2026 in Wien abgestimmt werden soll. Darüber berichtete als Erstes die österreichische Nachrichtenagentur APA. Was zunächst für Dezember geplant war, wurde vorgezogen - der Druck war zuletzt erheblich gestiegen.

In einem Schreiben an alle teilnehmenden Rundfunkanstalten begründet demnach die EBU den Schritt mit einer "beispiellosen Meinungsvielfalt" der Mitglieder. Da keine einvernehmliche Position zu erreichen sei, setze man auf eine "demokratische Entscheidungsgrundlage" in der Abstimmung.

Sechs Länder drohen mit Boykott

Die Kontroverse entflammte bereits nach dem diesjährigen Finale in Basel. Irland, Slowenien, Spanien, die Niederlande, Island und Belgien kündigten an, den Wettbewerb bei einer israelischen Teilnahme zu boykottieren. Die Länder argumentieren, dass auch Russland 2022 nach dem Ukraine-Überfall ausgeschlossen wurde.

Besonders brisant: Auch in Italien forderten drei von sieben RAI-Aufsichtsratsmitgliedern einen Rückzug. Neben Spanien würde sich damit das zweite "Big Five"-Land zurückziehen. Diese wichtigsten Geldgeber sind fix fürs Finale qualifiziert - ihr Ausfall würde die EBU empfindlich treffen.

Österreich und Deutschland halten zu Israel

ORF-Generaldirektor Roland Weißmann (57) unterstrich, dass man als Gastgeber eine israelische Teilnahme begrüßen würde. Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (47, NEOS) schrieb an die Boykott-Länder, ein Ausschluss würde "Dialog zwischen Künstlern verunmöglichen - ohne die Lage in Gaza zu verbessern".

Der deutsche Kulturminister Wolfram Weimer (60, parteilos) fand ebenso deutliche Worte und nannte die Boykottdrohungen sogar "Cancel Culture". Der Wettbewerb sei gegründet worden, um Länder zusammenzubringen, so Weimer weiter. "Wer heute Israel ausschließt, stellt diesen Grundgedanken auf den Kopf und macht aus einem Fest der Verständigung ein Tribunal."

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Agentur spot on news. Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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  • luxemburger am 29.09.2025 16:47 Uhr / Bewertung:

    NEIN.

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