Nico Hofmann will Bettina Wulff verfilmen
Der Produzent und Regisseur Nico Hofmann will die Biografie von Bettina Wulff (38) verfilmen. Er habe sich bereits Monate vor Erscheinen des Buches mit seiner Produktionsfirma teamWorx um die Rechte an dem Stoff beworben, sagte Hofmann der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. „Mich haben vor allem der Mut und die Offenheit von Bettina Wulff beeindruckt.“
Als Darstellerin könne er sich Silke Bodenbender (38, „Erlkönig“) vorstellen. Er wolle einen seriösen Film realisieren, „keine Komödie“, betonte Hofmann. Nicht Alt-Bundespräsident Christian Wulff, sondern die frühere First Lady solle dabei im Mittelpunkt stehen. Mit Dokudramen wie „Mogadischu“, „Dutschke“ oder die preisgekrönte Helmut-Kohl-Biografie „Der Mann aus der Pfalz“ hat Hofmann immer wieder auch Themen der Zeitgeschichte aufgegriffen. Für das Drehbuch denke er an den Autor Joachim Bitzer, der unter anderem den Kohl-Film geschrieben hatte.
Als Beispiel für eine gelungene Filmbiografie sieht Hofmann Stephen Frears' „The Queen“, in der Helen Mirren die Hauptrolle spielt. „Bettina Wulff hat eine interessante und charismatische Persönlichkeit“, betonte Hofmann. In ihrer Biografie „Jenseits des Protokolls“ sieht er daher eine doppelte Ebene: „Einerseits die sehr persönliche Beschreibung eines Lebens und der Ehe an der Seite von Christian Wulff, zugleich aber auch ein Sittengemälde der deutschen Politik und wie eine Frau damit umgeht.“
Sollte die für das Fernsehen geplante Produktion zustande kommen, sei sie nur in enger Zusammenarbeit mit Bettina Wulff denkbar. „Die jetzt erschienene Biografie wird für die Verfilmung nicht ausreichend sein. Vielmehr geht es um eine Vertiefung und Zusammenarbeit.“ Bettina Wulff müsse Mitsprache beim Drehbuch und der Auswahl der Darsteller haben. „Solche Filme lassen sich nur eng mit den Betroffenen drehen“, sagte Hofmann. Diese Erfahrung habe er zuletzt bei der Verfilmung der Tragödie um den Bankierssohn Jakob von Metzler fürs ZDF gemacht.
Unterdessen hält Regisseur Dieter Wedel („Der König von St. Pauli“) die Frage nach einer Verfilmung der Wulff-Biographie noch für verfrüht, wie er dpa wissen ließ. „Im Moment könnte ich nicht entscheiden, wer in dieser Geschichte der Sympathieträger ist und wer der Bösewicht. Ich wüsste auch noch nicht, ob daraus ein Ehe-Drama, eine Polit-Tragödie oder eine Medien-Satire werden sollte.“
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