Neues Sky-Angebot: Snap macht Online-Videotheken Konkurrenz

"Snap" von Sky ist die neue Konkurrenz für Lovefilm, Maxdome und Co. Welche Vorteile bietet der Neuling? Wir vergleichen die Angebote.
von  (jh/spot)
Die Serie "Boardwalk Empire" gibt es bei Snap zu sehen
Die Serie "Boardwalk Empire" gibt es bei Snap zu sehen © HBO

München - "Es ist Zeit für Unterhaltung auf Abruf in einer neuen Dimension." Mit diesem Satz wirbt der Bezahlsender Sky für seine neue Online-Videothek Snap. Seit Donnerstag ist das Angebot erhältlich und sortiert sich in einen großen Markt mit Lovefilm, Maxdome, iTunes und Watchever ein. Doch kann es mit der Konkurrenz mithalten?

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Bei Snap sollen den Kunden zunächst 4.000 Filme und Serien, darunter auch auch große Namen wie "Boardwalk Empire" oder "Die Sopranos", zur Verfügung stehen, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Später soll das Angebot auf 10.000 Titel ausgeweitet werden. All das bekommen die Nutzer übers Internet auf Smartphone, Computer und Fernseher; Sky-Kunden zahlen 4,90 Euro im Monat, alle anderen 9,90 Euro. Ganz neue Serien und Filme gibt es hier allerdings nicht, schließlich will Sky sich keine Konkurrenz zum eigenen Film-Angebot im regulären Sky-Abo machen, dafür laufen Streifen wie "Gran Torino" oder die "Oceans"-Trilogie.

Den hohen relativ hohen Preis von 9,90 Euro im Vergleich zur Konkurrenz begründet Sky-Chef Brian Sullivan gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" damit, "dass die momentanen Geschäftsmodelle für Videoportale auf der ganzen Welt nicht nachhaltig sind".

Bei der Amazon-Videothek Lovefilm gibt es neben der Postweg-Leihe auch ein Onlineangebot, für günstige 6,99 Euro im Monat. Das Angebot ist mit 2.000 Titeln nicht sehr groß, dafür sind bekannte Serien wie "Big Bang Theory" oder "Fringe" verfügbar. Wie bei den meisten Online-Videotheken gibt es nur eine kleine Zahl an Blockbustern.

Etwas attraktivere Filme (insgesamt etwa 2.300 Titel) gibt es bei Watchever, hier werden im Gegensatz zu Lovefilm zudem mehrere Tonspuren angeboten - gerade für Fans von US-Serien ein wichtiges Argument. Zudem lassen sich Titel, einmal geladen, 30 Tage offline mit sich herumtragen. Mit 8,99 Euro im Monat belastet Watchever den Geldbeutel nur unwesentlich weniger als Snap.

Zwischen 7,99 und 13,99 Euro verlangt Maxdome im Monat für verschiedene Angebote, allerdings macht sich der höhere Preis bezahlt. Etwa 4.000 Titel, bei der teuren Version oft mit verschiedenen Sprachoptionen und in HD, stehen zur Verfügung. Alternativ lassen sich auch einzelne Titel buchen - eine Option, die auch iTunes anbietet. Bei der Apple-Videothek gibt es im Vergleich zur Konkurrenz allerdings kein Flatrate-Angebot, dafür stehen etwa 13.000 Filme zum Abruf bereit. Im Schnitt kostet eine Leihe hier etwa drei Euro, für die HD-Version kommt meist noch ein Aufpreis dazu.

"Unterhaltung auf Abruf in einer neuen Dimension" - dieses Versprechen kann Snap momentan noch nicht erfüllen. Dafür ist vor allem das Serien-Angebot noch zu gering und der Preis im Vergleich zur Konkurrenz insgesamt zu hoch. Und ob Sky-Kunden zusätzlich zum ohnehin bestehenden (und nicht gerade günstigen) Abo deshalb nochmal Geld in die Hand nehmen werden, darf derzeit noch bezweifelt werden.

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