Multiview und Co.: So kommen die Bundesliga-Neuerungen bei den Fans an

Audio von Carbonatix
Das erste Spielwochenende der neuen Bundesligasaison ist geschafft - und die neuen Wege der Übertragung werfen noch Fragen auf. Nach 25 Jahren ist die legendäre Bundesliga-Konferenz von Sky zu DAZN gewandert, doch der Platzhirsch will mit seinem "Multiview"-Konzept dagegenhalten. Wie schlagen sich die neuen Formate in der Praxis?
Kritik an der Konferenz bei DAZN
Bei DAZN verlief die Premiere der Konferenz technisch überraschend reibungslos. Laura Wontorra moderierte aus dem Frankfurter Stadion und Ex-Nationalspieler Sami Khedira analysierte das Spielgeschehen dazu. Auch die Kommentatoren waren souverän in der neuen Situation und switchten leicht zwischen den Spielen.
Unmut gab es vor allem wegen der Einblendungen: Das DAZN-Logo verdeckte teils den Spielstand. "Da habt ihr Wochen und Monate Zeit, um für die Konferenz zu üben und zu proben! Und dann liegen die Ergebnisse aus den anderen Stadien halb hinter eurem Senderlogo!?! Sowas darf einfach nicht passieren!", wettert ein User auf X. Andere werfen dem Sender vor, nur einen "billigen Abklatsch" der Sky-Konferenz zu liefern. Bei vielen Fans ist DAZN ohnehin unbeliebt: "DAZN macht die Bundesliga kaputt", lautet ein Kommentar.
Sky kämpft mit der Technik
Technisch deutlich holpriger startet Sky in die neue Ära. Die Funktion "Multiview" zeigt alle fünf Spiele parallel auf einem Bildschirm - ein großes Bild mit Kommentar in der Mitte, vier kleinere rechts daneben. Die Theorie klingt verlockend: Nichts verpassen, alles im Blick behalten.
Die Realität offenbart aber schnell die Schwächen des Systems. Wer ein Tor mitbekommen will, braucht Adleraugen und flinke Finger an der Fernbedienung. Die vier Mini-Kacheln sind selbst auf einem 65-Zoll-Fernseher kaum zu erkennen. Spielstände sind winzig klein, die Torschützen zu identifizieren, ist nahezu unmöglich.
Besonders ärgerlich für die Zuschauer: Die Spiele-Anordnung lässt sich nicht individuell anpassen. Wer lieber ein anderes Match statt Frankfurt gegen Bremen im Großbild sehen wollte, konnte das nicht verändern. Auf mobilen Geräten wird das Konzept vollends zur Farce, denn auf dem Tablet sind die Anzeigen natürlich noch mal kleiner und die Kacheln am Rand teilweise auch abgeschnitten.
"25 Jahre lief alles perfekt. Konferenz, Einzelspiele, so wie man es haben wollte. Jetzt Multiview ohne Multi... hin und her. Verwirrung. Welcher Sender, welche Taste?", schreibt ein frustrierter User auf X. "Ich habe deutlich mehr erwartet. So in dieser Form ist das unschaubar! Ich find's viel krasser das man diesen Low Budget Quatsch als etwas mega krasses angepriesen hat", stimmt ein weiterer zu.
Es gibt aber natürlich auch positive Stimmen: "Wer Sky hat, braucht DAZN-Konferenz aber halt so gar nicht. Schaust das Einzelspiel und zappst gemütlich in den Tor-Alarm rein. Was ein Steal von Sky", meint ein Fan.
Trotzdem starke Quoten für Sky
Immerhin der "Match-Alarm" bei Sky funktionierte tadellos. Wer sich für ein Hauptspiel entscheidet, bekommt die wichtigen Szenen der Parallelspiele automatisch eingeblendet. Simple Bedienung, keine verpassten Highlights.
Trotz aller technischen Probleme kann Sky aber zufrieden sein: 19,9 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen und 950.000 Zuschauer schaltetet am Samstagnachmittag auch ohne Konferenz ein, wie DWDL schreibt - nur minimal weniger als in der Vorsaison (21,7 Prozent bei 1,18 Millionen). Offenbar haben nicht so viele Fans zu DAZN gewechselt wie befürchtet. Dessen Streamingzahlen stehen aber noch aus.
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