Münster-"Tatort: Es lebe der König": Alte Gemäuer, schwerfällige Gags
Es gibt sie schon auch in diesem Fall, die lustigen und skurrilen Szenen, die den Münster-Tatort oft so einzigartig gemacht haben. Dennoch ist "Es lebe der König" eine besondere Tatort-Folge: Es ist einer der ersten Film der Serie, die unter Corona-Bedingungen gedreht und produziert wurde. Und das merkt man, so mancher (wohl angedachte) Gag bleibt leider stecken.
Der Fall ist eigentlich simpel: Die Schaustellerfamilie Radtke will ein Theaterstück rund um die blutrünstige Geschichte der Wiedertäufer zu Münster aufführen um ihre Burg, die sie erst vor Kurzem einer alteingesessenen Familie abgeluchst hat, zu finanzieren. Denn das alte Gemäuer frisst mächtig Geld. Doch dann treibt der Schaustellerpatriarch Radtke samt Ritter-Rüstung tot im Burggraben. Der Tod des Alten scheint nicht jeden aus der Familie zu betrüben - ein klassisches Familiendrama also?
Münster-Tatort: Lohnt sich "Es lebe der König"?
Nicht ganz, denn der Plot hat dann noch einige eher unglaubwürdige Nebenszenarien. So hat etwa einer der meistgesuchten Verbrecher Europas seine Drogenfinger im Spiel - und Staatsanwältin Klemm (Mechthild Großmann) einen vermeintlichen Gegenspieler in der Staatsanwaltschaft.
So ermitteln sich Boerne (Jan Josef Liefers) und Thiel (Axel Prahl) zielgenau und einigermaßen schlafmützig zum Showdown in den alten Gemäuern. Regisseurin Buket Alakus und Drehbuchautor Benjamin Hessler gelingt es leider weder, die historische Komponente dieses Tatorts greifbarer zu machen, noch den Kriminalfall schlüssig zu inszenieren.
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