Kronprinzessin Amalia: Vom dramatischen Rückzug zur großen Strahlkraft

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Kronprinzessin Amalia der Niederlande (21) hat in den vergangenen Monaten einen bemerkenswerten Wandel durchlaufen - von einer zurückgezogenen jungen Frau unter Polizeischutz zur strahlenden, sichtbaren Thronfolgerin. In ihrem neuen TV-Film "Royal Family - Hollands königliche Geschwister" (12. August, 20:15 Uhr, ZDF sowie Mediathek) wirft Dokumentarfilmerin und Königshausexpertin Julia Melchior einen exklusiven Blick auf Amalia und ihre Schwestern - zwischen Pflicht und Privilegien. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erzählt Melchior von der besonderen Verbindung zur spanischen Königsfamilie, den ersten Solo-Auftritten der Kronprinzessin und davon, was inzwischen überhaupt über Amalia bekannt ist.
Was ist das Besonderes an Ihrem Film "Hollands königliche Geschwister"?
Julia Melchior: Diesen Film hätte es vor einem Jahr so noch nicht geben können. Das Thema war vor zwei Jahren schon mal auf dem Tisch, doch damals lebten die drei Mädchen noch zu zurückgezogen. Aufgrund der Bedrohung durch die niederländische Mafia sind Amalia, Alexia und Ariane kaum noch in der Öffentlichkeit erschienen.
Amalia sollte von der Drogenmafia entführt werden. Aus Sicherheitsgründen musste sie ihr Studium in Amsterdam unterbrechen. Sie zog für etwa ein Jahr nach Madrid, wo sie unbehelligt leben und ihr Studium online fortsetzen konnte. Warum ausgerechnet nach Spanien?
Melchior: Die niederländische Königsfamilie hat eine enge Verbindung zur spanischen Königsfamilie und zu anderen spanischen Familien; Willem-Alexander und Máxima hatten sich auch bei Freuden im spanischen Sevilla kennengelernt. Außerdem beherrscht sie die spanische Sprache wie ihre Muttersprache, weil Máxima aus Argentinien stammt. Intensiviert hat sich die Verbindung der beiden Königsfamilien durch die zeitgleichen Internatsaufenthalte von Prinzessin Alexia der Niederlande und Prinzessin Leonor von Spanien am UWC Atlantic College in Wales. Durch die ähnliche Situation gab es viel Austausch zwischen den Eltern und so wurde Madrid auch zu einer tollen Anlaufstelle mit viel Support für Amalia.
Ist die Gefahr für Amalia inzwischen gebannt?
Melchior: Die Gefahr ist gebannt, es gab wohl Verhaftungen. Aber natürlich hat die niederländische Königsfamilie seitdem ein ganz anderes Sicherheitsbewusstsein. Amalia ist immer noch Studentin und besucht nun auch wieder physisch die Kurse - das aber immer in Begleitung von Bodyguards, die sich allerdings wie Studenten kleiden, um nicht unnötig aufzufallen. Das geänderte Sicherheitsbewusstsein gilt auch für die jüngeren Töchter. Wobei es bei Alexia und Ariana etwas einfacher ist, weil sie zurzeit in der Anonymität im Ausland leben.
Was hat sich seit diesem Jahr sonst noch geändert?
Melchior: Amalia hatte in diesem Jahr ihren ersten Solo-Auftritt, nahm an den Staatsbanketten teil und ist auch sonst mehr in Erscheinung getreten. Außerdem ist die jüngste Schwester, Prinzessin Ariane, 18 Jahre alt geworden und hat ihr Abitur gemacht, sodass man jetzt einfach auch etwas über diese jüngere Generation erzählen kann. Vor zwei Jahren wäre es noch gar nicht gegangen und vor einem Jahr hätte der Film anders und sehr dünn ausgesehen.
Als erste Solo-Amtshandlung absolvierte Amalia im Februar die Einweihung eines Kriegsschiffes.
Melchior: Dieser Auftritt hat mich wirklich überrascht: Wie sie aus dem Auto gestiegen, vor die Kameras und ans Mikrofon getreten ist und das Schiff besichtigt hat. Ich war wirklich platt, sie war ein komplett anderer Mensch als der, den wir noch vor zwei Jahren erlebt haben. Sie füllt ihre Rolle aus, macht aber auch keinen Hehl daraus, dass sie sich noch als "Lehrling" sieht. Amalia hat sich wirklich entpuppt und ist sehr königlich und strahlend geworden. Sie ist groß, hübsch und eine sehr präsente Erscheinung.
Wie zeigt sich das "Königliche" bei Amalia?
Melchior: Bei öffentlichen Terminen trägt sie Handschühchen oder lässt sich von der Hofdame den Mantel abnehmen und auch wieder überlegen. Sowas ist bei anderen Thronfolgerinnen in Europa wie etwa Leonor von Spanien oder Ingrid von Norwegen undenkbar. Ich glaube, dass dieses Mondäne und Glamouröse bei Amalia von ihrer Mutter, Königin Máxima, kommt. In ihrer Biografie hat Amalia verraten, dass sie es liebt, im Kleiderschrank ihrer Mutter zu stöbern. Und auch die Diademe der Königsfamilie haben es ihr angetan. Man kann es wohl so zusammenfassen: Amalia fühlt sich in diesem königlichen Setting wohl. Sie hat es geschafft, ein vielleicht mädchenhaftes Prinzessin-Spielen mit ihrer echten Realität zu verknüpfen. Als die drei Mädchen noch klein waren, wurde Máxima mal gefragt, was ihre Töchter einmal werden wollen. Ihre Antwort: "Prinzessin" - das ist natürlich ein großes Kompliment an die Eltern.
Ihre Doku zielt unter anderem darauf ab, Amalia und ihre Schwestern etwas besser kennenzulernen. Was sind denn ihre Interessen und Leidenschaften, wofür schwärmen sie?
Melchior: Alexia ist ein großer Social-Media-Fan, geht aber auch gerne aus, auf Festivals und zum Shoppen. Amalia liebt es dagegen, mit ihren Pferden zusammen zu sein und mit ihrem engen und loyalen Freundeskreis. Die Freundinnen und Freunde der drei Mädchen sind beim Königspaar immer herzlich willkommen. Im Schloss Huis ten Bosch, ihrem Zuhause in Den Haag, gibt es eine Art Open-House-Policy für die Jugend. Weil sie im Den Haager oder Amsterdamer Nachtleben natürlich nicht so frei ausgehen können wie andere Gleichaltrige, findet viel bei ihnen zuhause statt.
Was ist über das Liebesleben von Amalia bekannt, weiß man, ob sie einen Freund hat?
Melchior: Darüber ist nichts bekannt. Es gab immer mal wieder Gerüchte. Aber im Grunde gelingt es der niederländischen Königsfamilie, das wirklich Private privat zu halten. Auch in Zeiten von Social Media.
Zurück zur öffentlichen Amalia: Wie geht es ihr mit der Rolle der Thronfolgerin und künftigen Königin?
Melchior: Amalia hat ihre Rolle schon als Teenagerin mit 14 oder 15 Jahren für sich akzeptiert. Dann kam allerdings eine unglückliche Phase, in der sie sich sichtlich nicht wohlfühlte in ihrer Haut, was bestimmt auch mit der Sicherheitslage zu tun hatte. Doch während ihres Jahres in Madrid ist sie so richtig aufgeblüht. Und jetzt kann sie sich wieder freier bewegen und das Leben eines jungen Menschen leben.
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