Jetlag auf Gebührenzahlers Kosten

Sicherlich wird es hartnäckige Gebührenfeinde geben, die sich das griechische Modell – Abschalten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auf unbestimmte Zeit – auch für Deutschland wünschen. Allerdings wäre dann die Rundfunkmedienwelt eine Horrorvorstellung.
Auch bei uns aber sollen Intendanten immer weitere Sparrunden drehen, damit die als Zwangsgebühr erhobene Haushaltsabgabe nicht weiter steigt. Die öffentlich-rechtlichen Sender jammern ständig, angeblich sind die Einsparmöglichkeiten längst ausgeschöpft.
Vor diesem Hintergrund scheint es doch sehr verwunderlich, wenn der designierte WDR-Intendant Tom Buhrow nun für seine Nachfolge als „Tagesthemen“-Anchorman neben Ingo Zamperoni (NDR) auch auf Thomas Roth (WDR) zurückgreifen möchte. Der erfahrene Journalisten, derzeit USA-Korrespondent in New York, soll in diesen Gedankenspielen jeden Monat für eine Woche in Deutschland moderieren und dann wieder in die USA zurückkehren.
Ob dieser teure Jetlag-Journalismus aus ARD-internen Proporzgründen dem Gebührenzahler wirklich als optimale Lösung zu vermitteln ist?