Hans Sarpeis Herz "schlägt nur halb deutsch"

Ex-Fußballer und "Let's Dance"-Überflieger Hans Sarpei lebt seit seinem dritten Lebensjahr in Deutschland. Dennoch fühlt er sich "nicht zu 100 Prozent angenommen", wie er im Interview erzählt.
(kd/spot) |
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Hans Sarpei fühlt sich in Deutschland immer noch nicht völlig angenommen.
ddp images Hans Sarpei fühlt sich in Deutschland immer noch nicht völlig angenommen.

Berlin - Hans Sarpei (38) hat in Deutschland eine erfolgreiche Fußballkarriere hinter sich, zurzeit erobert er als Teilnehmer von "Let's Dance" die Herzen der TV-Zuschauer. Dennoch fühlt er sich hierzulande immer noch nicht vollkommen akzeptiert: "Eigentlich müsste ich sagen, ich bin Deutscher, weil ich hier großgeworden bin. Aber das kann ich nicht, weil ich mich nicht zu 100 Prozent angenommen fühle", sagt Sarpei der "Bild am Sonntag". Zwar gebe es inzwischen schwarze Spieler in der Nationalmannschaft und das Wort "Neger" nehme niemand mehr in den Mund. "Trotzdem ist der Rassismus nicht vom Tisch, er kommt nur subtiler daher. Deshalb schlägt mein Herz nur halb deutsch, die andere Hälfte ist afrikanisch."

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Rassismus-Erfahrungen sammelte Sarpei, der in Ghana geboren wurde und seit dem dritten Lebensjahr in Deutschland lebt, bereits in seiner Kindheit. So wurde er damals noch häufig "Neger" genannt: "Vor allem bei Meinungsverschiedenheiten, wenn sich jemand nicht mehr anders zu helfen wusste, kam der 'Neger' immer wieder auf den Tisch", erinnert sich der Sportler. "Als Jugendlicher, zu Zeiten von Hip-Hop und Michael Jackson, war es zeitweise cool, schwarz zu sein. Aber grundsätzlich gab es immer wieder Anfeindungen."

Sarpei habe zwar früh gelernt, sich verbal, vor allem mit Humor zu wehren. "Aber weh tut das natürlich trotzdem. Als Kind fragst du dich, warum du so anders bist." Wichtig sei, sich deswegen nicht zu isolieren. "Dabei hat mir der Fußball geholfen und die frühe Erkenntnis, dass Kinder stets nur das nachplappern, was die Eltern ihnen vorsagen", berichtet Sarpei.

 

 

 

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