"Großes Glück": Désirée Nick schwärmt über "Dahoam is Dahoam"-Rolle
Désirée Nick (68) machte bislang vor allem im Reality-TV von sich reden. Sie wurde zur Dschungelkönigin gekrönt und sorgte mit ihrer spitzen Zunge etwa bei "Promis unter Palmen" und "Promi Big Brother" für Aufsehen. Nun mischt sie das fiktive bayerische Dorf Lansing auf. Ab dem 2. Juni ist die TV-Ikone für sechs Episoden in der BR-Erfolgsserie "Dahoam is Dahoam" (montags bis donnerstags, 19:30 Uhr) zu sehen. Als pensionierte Paartherapeutin Dr. Barbara Hülsmann besucht sie ihre Serientochter Vera (Sybille Waury, 55) und nimmt dabei vor allem Brunnerwirt Gregor (Holger Matthias Wilhelm, 48) sehr genau unter die Lupe. Denn der hiesige Wirt könnte schon bald ihr Schwiegersohn werden.
Im Interview mit spot on news schwärmt Nick von ihrer Gastrolle: "Besonders toll finde ich, dass ich als Désirée Nick ausgerechnet in dieses familienfreundliche Format in einem ländlichen Umfeld gepflanzt worden bin." Eine solche Rolle habe sie sich schon sehr lange gewünscht. Ginge es nach ihr, muss es auch nicht bei einem Gastauftritt in Lansing bleiben.
Sie sind ein waschechter TV-Profi. Wie haben Sie die Dreharbeiten zu "Dahoam is Dahoam" erlebt?
Désirée Nick: Es war für mich ein ganz großes Glück. Und da sieht man auch mal wieder, wenn man sich etwas 30 Jahre lang wünscht, wird es vielleicht doch noch wahr - man darf nur nie aufgeben. Man hätte mich für solche Serien ja schon vor 30 Jahren besetzen können. Deshalb finde ich es sensationell, dass die Produktion diese - man muss schon fast sagen, längst überfällige - Idee hatte. Besonders toll finde ich, dass ich als Désirée Nick ausgerechnet in dieses familienfreundliche Format in einem ländlichen Umfeld gepflanzt worden bin. Das ist für mich die allergrößte Freude, weil es ungewöhnlich und mutig ist und dadurch natürlich auch sehr spannend.
Sie sind bei "Dahoam is Dahoam" also eine Art Kontrast-Figur?
Nick: Das ist ja gerade der Witz, dass eben eine Frau aus einer anderen Welt da einbricht. Es wäre ein Leichtes gewesen, mich eine freche Berliner Göre verkörpern zu lassen. Aber so leicht haben es sich die Autoren nicht gemacht. Ich spiele eine Akademikerin aus Hannover, die als Paartherapeutin in diese Welt einschlägt und von daher bin ich ein Kontrapunkt. So jemanden wie mich gibt es in dieser Serie sonst nicht. Ich bin wie von einem anderen Planeten. Die Rolle ist fantastisch geschrieben und mir wurde am Set von allen Seiten gesagt: "Wir können uns nicht vorstellen, wer dieser Figur sonst hätte Leben einhauchen können."
Welche Bewohner von Lansing haben viel Therapiebedarf?
Nick: Meine Serientochter, die Vera, die mit dem Brunnerwirt zusammen ist. Das ist der Hauptstrang der Geschichte. Jede Mutter interessiert sich dafür, wen die Tochter heiratet. Und meine Tochter Vera ist nicht mehr ganz taufrisch, also sie ist kein Frühlingsküken mehr und ich möchte gerne Oma werden. Darum nehme ich das Sozialgefälle unter die Lupe. Immerhin ist der künftige Schwiegersohn der Wirt einer Dorfgaststätte und meine Tochter ist als Apothekerin eine Akademikerin. Das sind Welten, die da aufeinanderprallen. Das ist die perfekte Vorlage, um daraus Komik zu entwickeln und auch Drama.
Sie spielen nicht zum ersten Mal eine Psychologin. Eine ähnliche Rolle hatten Sie bis Anfang April auch am Theater in Hamburg in dem Stück "Spiel gewinnt"...
Nick: Erstaunlicherweise, ja. So verrückt ist das Leben. Ich suche mir das alles nicht aus. Ich kann nur Rollen spielen, die mir angeboten werden. Und ich bekam schon vor einem Jahr dieses Theaterstück für Hamburg, wo ich eine ganz ähnliche Figur spiele. Sie ist eine Frau Professor der Psychologie. Ich weiß auch nicht, warum man nun ausgerechnet darauf kommt. Ich könnte genauso gut eine durchgeknallte Gräfin spielen.
Haben Sie persönlich einen besonderen Bezug zur Psychologie?
Nick: Ich habe im Rahmen meines Theologie-Studiums auch Psychologie studiert. Das Tolle daran ist, dass die Psychologie eine eigene Terminologie hat. Meine "DiD"-Rolle, die Barbara Hülsmann, analysiert die Beziehung ihrer Tochter mit dem Brunnerwirt und nutzt dabei viele fachliche Fremdwörter. Damit spreche ich völlig anders als meine Spielpartner. Das muss man erst mal flüssig und mühelos über die Lippen bringen.
Ihre Rolle ist eine Gastrolle. Könnten Sie sich dennoch ein Wiedersehen in Lansing vorstellen?
Nick: Darüber wäre ich sehr glücklich, aber das entscheide nicht ich. Mit dieser Rolle wäre es aber durchaus denkbar. Denn wenn eine Tochter heiraten will, kann die Mutter auch danach noch ein bisschen mitmischen. Aber erst mal bin ich unheimlich gespannt, wie unsere Szenen beim Publikum ankommen.
Das heißt, Sie könnten sich auch ein längeres Engagement bei "Dahoam is Dahoam" vorstellen?
Nick: Auf jeden Fall, das wäre großartig. Aber trotzdem möchte ich nicht zu sehr vorgreifen, weil ich jetzt selbst erst mal miterleben will, wie die Zuschauer mich als Figur wahrnehmen. Denn man darf eines nicht vergessen: Die Menschen haben mich ja im TV in völlig anderen Projekten gesehen. Was bei den Leuten hängen geblieben ist, sind die Bilder vom Dschungelcamp, "Promi Big Brother", "Promis unter Palmen". Und nun komme ich zurück in einer völlig anderen Rolle. Es ist ein großer Kontrast zu dem, was man bislang von mir jemals im TV gesehen hat, und dafür bin ich sehr dankbar.
Theater in Hamburg, die Serie in Bayern - was halten Sie von den vielen Ortswechseln?
Nick: Ich bin jetzt drei Monate in Hamburg gewesen. Vorher war ich fast ein halbes Jahr in München am Theater. Man ist als freiberufliche Schauspielerin immer eine Gauklerin. Ich habe in ganz Deutschland gearbeitet und war mein Leben lang auf Tour.
Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Agentur spot on news. Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de
- Themen:
- Dahoam is Dahoam