Foto mit afrikanischen Migranten zum Pressefoto des Jahres gekürt

Der US-Fotograf John Stanmeyer nahm Bild am Strand von Dschibuti auf
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Der Gewinner 2014: Das Pressefoto des Jahres hat der US-amerikanische Fotograf John Stanmeyer gemacht. Es zeigt afrikanische Migranten am Strand von Dschibuti mit ihren Mobiltelefonen.
AFP Der Gewinner 2014: Das Pressefoto des Jahres hat der US-amerikanische Fotograf John Stanmeyer gemacht. Es zeigt afrikanische Migranten am Strand von Dschibuti mit ihren Mobiltelefonen.

Ein im Mondlicht entstandenes Foto von afrikanischen Migranten, die ein letztes Mal vor ihrem Aufbruch in ein "besseres Leben" auf der Suche nach Handy-Empfang ihre Telefone in die Luft halten, ist zum Pressefoto des Jahres 2013 gekürt worden. Das teilten die Organisatoren des World Press Photo Award am Freitag in Amsterdam mit.

Aufgenommen wurde das Foto von dem US-Fotografen John Stanmeyer Stanmeyer gelang die Aufnahme im Februar vergangenen Jahres am Strand von Dschibuti, einem Knotenpunkt für Migranten aus Somalia, Äthiopien und Eritrea. Die Belichtung erfolgte ausschließlich durch das Mondlicht und die Display-Beleuchtung der hochgehaltenen Handys. Stanmeyers Foto sei "mit vielen anderen Themen verbunden", erklärte Jury-Mitglied Jillian Edelstein. "Es bereitet den Weg für Diskussionen über Technologie, Globalisierung, Migration, Armut, Verzweiflung, Entfremdung, Menschlichkeit."

Jury-Mitglied Susan Linfield sagte, Migranten würden auf Fotos meist verwahrlost und pathetisch aussehen. "Aber dieses Foto ist weniger romantisch als würdevoll." In einem Telefonat mit der Nachrichtenagentur AFP sagte Stanmeyer, er fühle sich "geehrt" durch die Auszeichnung. "Dieses Foto ist poetisch, es spricht uns alle an", sagte er. "Es sind einfach Leute, die ihre Lieben anrufen wollen. Das könnten Sie oder ich oder irgendjemand anders sein."

Auf der Webseite des Fotografen heißt es, das Bild drehe sich um "soziale Ungleichheiten, die Ausrottung der Armut in der Welt und Menschenrechte". Stanmeyer arbeitet für die US-Fotoagentur VII, deren Gründer Gary Knight Vorsitzender der 19-köpfigen Jury war. Der im US-Bundesstaat Illinois geborene Stanmeyer hatte das preisgekrönte Foto für das Magazin "National Geographic" aufgenommen.

Zwei Fotografen der Nachrichtenagentur AFP erhielten in Sonderkategorien den ersten Preis: Asien-Fotograf Philippe Lopez wurde in der Kategorie "Spot News" für eine Aufnahme der Opfer des Taifuns "Haiyan" auf den Philippinen ausgezeichnet. Das Bild, das Frauen nach dem Taifun bei einer religiösen Prozession vor der zerstörten Landschaft zeigt, war bereits vom "Time"-Magazin unter die zehn besten Fotos des vergangenen Jahres gewählt worden.

Der in Lyon ansässige AFP-Fotograf Jeff Pachoud erhielt in der Kategorie Sportreportage den ersten Preis. Das von einem Hubschrauber aufgenommene Foto zeigt ein Hundeschlittenrennen.

Die Jury hatte in den vergangenen zwei Wochen in Amsterdam fast 100.000 Fotos gesichtet, die 5754 Fotografen aus 132 Ländern eingereicht hatten. Hauptgewinner Stanmeyer erhält bei der Preisverleihung im April in Amsterdam 10.000 Euro Preisgeld und eine Kamera. Insgesamt erhalten 53 Fotografen aus 25 Ländern einen Preis in neun Kategorien.

 

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