"Fallout" bei Prime Video: Überzeugt die Rückkehr der Endzeitserie?
Der ehemals als Schauspieler Cooper Howard bekannte Ghul (Walton Goggins, 54) und die oft naiv wirkende Lucy (Ella Purnell, 29), aufgewachsen in einem Vault, wandern zu Fuß durch das Wasteland. Aus einem verlassenen, zerstörten Krankenhaus ruft eine Person um Hilfe. Lucy möchte sofort zur Rettung eilen, doch der Ghul warnt sie eindringlich davor, im Wasteland zu mitfühlend zu sein und sich nicht in unnötige Gefahr zu begeben. Am Ende soll er Recht behalten...
Eine ganz typische Szene für die zweite Staffel von Amazons umjubelter Endzeitserie "Fallout", die am 17. Dezember auf Prime Video startet. Erneut werden friedfertige Vault-Bewohnerinnen und Bewohner dem Horror des Wastelands (auf Deutsch: Ödland) ausgesetzt, während Rückblenden in das Jahr 2077 und die Zeit davor zeigen, wie es überhaupt zum verheerenden Atomkrieg kommen konnte, der die Vereinigten Staaten von Amerika beinahe komplett zerstört hat. Auch die neue Season begeistert dabei auf ganzer Linie.
Rückkehr von "Fallout": Darum geht es
"Willst du deine Schöpfer kennenlernen?", fragt der Ghul Lucy am Ende der ersten "Fallout"-Staffel, während ihr Vater Hank (Kyle MacLachlan, 66) auf dem Weg nach New Vegas gezeigt wird. Genau an dieser Stelle knüpft die zweite "Fallout"-Staffel an. Das ungleiche Duo Lucy und der Ghul schlagen sich durch die lebensbedrohliche Ödnis des Wastelands und treffen auf allerlei neue Gefahren - darunter die an die alten Römer angelehnte Legion oder mörderische Monster.
Vault-Tec-Mitarbeiter Hank hat indes New Vegas erreichen können und verfolgt dort seine ganz eigenen Pläne, während Maximus (Aaron Moten, 36) innerhalb der Stählernen Bruderschaft zum Ritter geworden ist, sich jedoch innerlich von der brutalen Organisation und ihren Zielen entfernt hat.
Auf einer zweiten Zeitebene erleben Zuschauerinnen und Zuschauer in Rückblenden, wie Hollywoodstar Cooper Howard kurz vor dem Ende der Welt und dem Atomkrieg nach und nach die schreckliche Wahrheit über den Vault-Konzern und seine Ehefrau Barb (Frances Turner) herausfindet.
Darum ist auch die Fortsetzung von "Fallout" sehenswert
Schon die erste "Fallout"-Staffel begeisterte im Frühling 2024 Publikum und Kritik. Die Fortsetzung hat nichts vom Charme der Premiere eingebüßt. Einmal mehr werden blutige Kämpfe sowie jede Menge zynischer Humor geboten - sowie eine bitterböse Geschichte über das Profitstreben der Konzerne und die Arroganz von all jenen, die in ihnen etwas zu sagen haben. Dass gerade der Megakonzern Amazon eine Geschichte über den Vault-Konzern so fulminant auf die Streaming-Bildschirme zaubert, entbehrt dabei nicht einer gewissen Ironie.
Doch bei aller Action und dem düsteren Humor von "Fallout" geht es auch oftmals um gewichtige Themen und die ganz großen Fragen. So stehen etwa die naiv wirkenden Vault-Bewohner für die Ordnung und das Erschaffen (oder in diesem Fall Bewahren) der Dinge und Verhältnisse, während die bemitleidenswerten Einwohner des Wastelands Chaos und Zerstörung über die Welt bringen. Nirgendwo werden diese Gegensätze deutlicher als in den Hauptfiguren Lucy und der Ghul. Sie die naive Weltverbesserin, er die zynische Kampfmaschine.
Cooper Howard entdeckt eine tragische Wahrheit
Dabei ist "Fallout" besonders auch eine Art moderner Western - wenn auch im Gewand einer postapokalyptischen Endzeit-Story, die von allerlei "Mad Max"-Charakteren bevölkert wird. Denn das Wasteland ist eine raue, gesetzlose Welt, in der sich jeder nimmt, was er will - und in der man schießen, sich verteidigen und notfalls töten muss, um zu überleben. Also alles ganz wie im Wilden Westen.
Da ist es kein Zufall, dass mit dem Antihelden der Ghul eine Art zombiefizierter Cowboy das Wasteland durchstreift, der zwar ohne Pferd, aber dafür mit Hund unterwegs ist. Die größte Fallhöhe entwickeln die neuen "Fallout"-Folgen allerdings in den oftmals herzergreifenden Rückblenden, als der Ghul noch der Mensch Cooper Howard war - und allmählich erkennen muss, dass seine Familie und die ihm bekannte Welt dem Untergang geweiht sind.
Eine dritte Staffel von "Fallout" ist von Amazon bereits bestätigt. Die grandiose Endzeit-Erzählung wird also weitergehen.
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