Falke in den Niederlanden: Lohnt sich die "Tatort"-Doppelfolge?

Mit "Tatort: Ein guter Tag" und "Tatort: Schwarzer Schnee" steht am Sonntag eine Doppelfolge auf dem Programm. Lohnt sich das Einschalten bei diesem grenzüberschreitenden Fall zum niederländischen Drogen-Albtraum, bei dem zugleich Falkes neuer Kollege Mario Schmitt seinen Einstand feiert?
von  (ili/spot)
Falke (Wotan Wilke Möhring), Mario (Denis Moschitto, M.) und Lynn de Baer (Gaite Jansen) ermitteln in der Doppelfolge "Tatort: Ein guter Tag / Schwarzer Schnee".
Falke (Wotan Wilke Möhring), Mario (Denis Moschitto, M.) und Lynn de Baer (Gaite Jansen) ermitteln in der Doppelfolge "Tatort: Ein guter Tag / Schwarzer Schnee". © NDR/Georges Pauly

Mit der Doppelfolge "Tatort: Ein guter Tag / Schwarzer Schnee" (21.12., 20:15 und 21:45 Uhr, das Erste) wird Thorsten Falkes (Wotan Wilke Möhring, 58) neuer Kollege Mario Schmitt (Denis Moschitto, 48) eingeführt. Der erste gemeinsame Einsatz führt das Ermittlerteam ins Nachbarland Niederlande.

Darum geht's in "Tatort: Ein guter Tag / Schwarzer Schnee"

Ein deutscher Camper verschwindet spurlos von einem niederländischen Campingplatz - vor Ort gibt es allerdings Blutspuren. Bald tauchen Anzeichen auf, die in die brutale und gnadenlose Welt des Drogenhandels und der organisierten Kriminalität führen. Die Bundespolizei übernimmt den Fall, und Falke bekommt Verstärkung durch Mario Schmitt, einen Spezialisten für digitale Ermittlungen.

In den Niederlanden stößt außerdem die erfahrene Ermittlerin und Kennerin der Szene Lynn de Baer (Gaite Jansen, 33) aus Den Haag zum Team. Schon bald stellt sich heraus, dass der Vermisste kein gewöhnlicher Tourist war, sondern ein verdeckter Ermittler. Die Spur führt mitten hinein in das Milieu der sogenannten "Mocro-Mafia", einer skrupellosen Drogenorganisation, die mit brutaler Gewalt und jugendlichen Killern ihre Macht sichert und das gesamte staatliche System ins Wanken bringt...

Lohnt sich das Einschalten?

Ja, die Doppelfolge ist sehr spannend, was bei dem renommierten Autoren-Duo Alexander Adolph und Eva Wehrum und Regiestar Hans Steinbichler (59) eigentlich schon zu erwarten war. Einzig der Cliffhanger am Ende von Episode eins zwingt sonntags zu späterer Stunde vielleicht nicht jeden zum Weiterschauen - dass dann aber zu einem anderen Zeitpunkt in der Mediathek zu Ende geschaut wird, ist stark anzunehmen.

Der harte Falke mit seinem weichen Kern und der hochsensible und originelle Cyber-Polizist Schmitt - das klingt vielleicht klischeehaft, doch es passt wirklich sehr gut. Umso angenehmer ist es auch, dass sich das neue Ermittlerteam - und damit auch der Zuschauer - gleich zwei Episoden lang eingrooven kann. Gaite Jansen als Lynn de Baer ist ebenfalls eine große Bereicherung. Aber auch alle anderen Schauspielerinnen und Schauspieler verkörpern ihre Rollen fabelhaft. Dass viele fiesen Figuren unheimlich aussehen und die Guten freundlich, hilft ein wenig bei der Orientierung in diesem großen Cast.

Beim Inhalt der Doppelfolge wird es richtig ernst, wenn man im Hinterkopf hat, dass die Filme auf einer Recherche von "Spiegel"-Reporter Jürgen Dahlkamp basieren, "der über die bedrohlichen Entwicklungen in unserem Nachbarland Niederlande im Zusammenhang mit einer verfehlten Drogenpolitik geschrieben hat", wie Christian Granderath und Patrick Poch, Leiter und Redakteur Film Familie & Serie im NDR, erklären.

"Folterungen, Attentate, Explosionen, Mord-Makler und jugendliche Auftragskiller, die kaltblütige Ermordung von Starjournalisten und Rechtsanwälten, eine horrende Missachtung des Staates im Zusammenhang mit illegalen Drogengeschäften, die Bedrohung der niederländischen Königsfamilie", fassen die beiden das extreme Gewaltpotential zusammen, das mehr nach Mittel- und Südamerika klinge als nach Westeuropa "und damit quasi vor unserer Haustür" stattfindet.

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