Fahri Yardim: So tickt Til Schweigers "Tatort"-Kollege
Für deutsche Schauspieler gleicht die Berufung als "Tatort"-Kommissar einem Ritterschlag. Fahri Yardim wurde diese Ehre als Kollege von Til Schweiger im Hamburger Ableger der Krimi-Reihe zuteil. Für Yardim allerdings kein Grund, um abzuheben.
Hamburg - Mancher wurde schon vom Tellerwäscher zum Millionär. Fahri Yardims Werdegang gestaltet sich hingegen etwas anders: Er wurde vom Dönerverkäufer zum "Tatort"-Kommissar - und damit zum Star. Zehn Jahre ist es her, seit der Schauspieler in seiner ersten Rolle in "Kebab Connection" am Fleischspieß stand. Inzwischen hat sich der gebürtige Türke an die Spitze der deutschen Abendunterhaltung gekämpft: Als Kollege von Til Schweiger (50, "Der bewegte Mann") ermittelt er im Hamburger Verbrecher-Milieu. Im Interview mit der Zeitschrift "Stern" gibt der 33-Jährige Einblicke in seine Gefühlswelt.
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Er selbst wuchs nach eigener Aussage in einem alternativen Viertel auf: "Die Hausbesetzer, das Ende des kalten Krieges - das sind Dinge, die mich geprägt haben." Mit seinen alten Weggefährten dieser Ära - "Til nennt sie immer meine Rote-Flora-Freunde" - verbindet ihn immer noch viel. Ihren Seitenhieben sei es auch zu verdanken, dass er trotz des kommerziellen Erfolgs auf dem Teppich bleibe: "Mein Zweifel muss Auslauf bekommen, sonst wächst er", so Yardim.
In eine künstlerische Schublade möchte der 1980 geborene Deutsch-Türke nicht gesteckt werden: "Ich möchte nicht eindeutig festzumachen sein. Das setzt mich unter Druck." Gegen unvorteilhafte Rollen hat er dagegen nichts einzuwenden: "Auf der Leinwand kann ich richtig schön hässlich aussehen." Das mache sympathisch, ist sich Yardim sicher.
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Dem Fernsehfilmchef des NDRs, Christian Granderath, gefällt vor allem der Charakter des Darstellers und stellt Yardim bereits weitere Zusammenarbeiten in Aussicht: "Er hat eine manchmal melancholische Mischung aus Herz, Hirn und Humor, verbunden mit einem schnoddrigen, sympathischen Sex-Appeal. Dabei sind ihm Selbstzweifel näher als Selbstverliebtheit. Wir würden gerne mehr mit ihm machen."
Und Schauspielkollege Schweiger? Der schwärmt in den höchsten Tönen von seinem "Tatort"-Partner: "Fahri war mein Wunschkandidat für den ,Tatort'. Viel wichtiger aber ist, dass er ein wunderbarer Mensch ist, lustig, verständnisvoll und schlau. Ich unterhalte mich wahnsinnig gerne mit ihm, er ist ein großartiger Zuhörer, und nach jedem Gespräch bin ich der Meinung, dass ich etwas dazugelernt habe." Einen Spitznamen hat Schweiger bereits parat: "Ich nenne ihn liebevoll meinen Philosophen."
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