Doku über Martin Scorsese: Diese fünf Dinge verrät "Mr. Scorsese"
Am 17. Oktober erscheinen auf dem Streamingdienst Apple TV alle fünf Folgen der Dokumentarserie "Mr. Scorsese" auf einen Schlag. Doku-Macherin Rebecca Miller (63), die selbst in der Vergangenheit Filme wie "Maggie's Plan" mit Ethan Hawke (54) und Greta Gerwig (42) in den Hauptrollen inszenierte und mit dem dreifachen Oscarpreisträger Daniel Day-Lewis (68) verheiratet ist, beleuchtet darin Leben und Werk des ikonischen US-Regisseurs Martin Scorsese (82), der vor allem für "The Wolf of Wall Street", seine Mafia-Filme wie "GoodFellas" oder "Casino" und den zeitlosen Klassiker "Taxi Driver" bekannt ist.
Vor der Kamera zu Wort kommen dabei Wegbegleiter und Freunde Scorseses wie Robert De Niro, Leonardo DiCaprio, Mick Jagger, Margot Robbie, Steven Spielberg, Sharon Stone, Jodie Foster und viele weitere mehr.
Fünf Dinge, die "Mr. Scorsese" über den großen Filmemacher Martin Scorsese verrät.
Martin Scorsese hat Leonardo DiCaprio viel zu verdanken
Gegen Ende der 1990er Jahre sah es schlecht aus für Martin Scorseses Hollywood-Karriere. Seine Filme "Kundun" über den 14. Dalai Lama Tibets und "Bringing Out the Dead" über ausgebrannte, schlaflose Rettungssanitäter in New York floppten an den Kinokassen bitterlich. Hohe Budgets hätten die großen Filmstudios Scorsese daher in der Folge nicht mehr anvertraut.
Doch zur gleichen Zeit hatte ein junger Leonardo DiCaprio (50) mit "Titanic" gerade den Gipfel Hollywoods erklommen. Auf die Frage, was er als nächste beruflich machen wolle, antwortete DiCaprio damals: "Ich möchte mit Martin Scorsese arbeiten", wie er selbst in "Mr. Scorsese" enthüllt.
Der Rest ist, wie es so schön heißt, Geschichte. Wegen DiCaprios Star-Power konnte Scorsese zunächst sein Herzensprojekt "Gangs of New York" umsetzen. Es folgten die Zusammenarbeiten "Aviator", "Departed - Unter Feinden", "Shutter Island", "The Wolf of Wall Street" und zuletzt "Killers of the Flower Moon". Leonardo DiCaprio gab dem legendären Regisseur ein großes Stück seiner künstlerischen Freiheit zurück - und ermöglichte späte Höhepunkte im Schaffen des 82-jährigen Filmemachers.
Martin Scorsese besetzte regelmäßig seine eigene Mutter
Der große Regisseur liebte seine in den 1990er Jahren verstorbenen Eltern über alles. Gerade Mutter Catherine Scorsese (1912-1997) besetzte Sohn Martin oftmals in seinen Filmen, etwa in "GoodFellas", "Casino" und "Taxi Driver". Eine beeindruckende Filmografie.
"Mr. Scorsese" enthält Archivaufnahmen der 1997 verstorbenen Catherine Scorsese. Sie beschwert sich darin, dass sie für die Dreharbeiten ihres Sohnes zuweilen um zwei Uhr nachts aufstehen musste und ihr ihr Sohn nie Regieanweisungen gegeben hätte, sondern schlicht gesagt hätte: "Okay Mutter, fang jetzt an!" Catherine Scorsese spielte dabei in den Filmen ihres Sohnes meist eine Mutter.
Robert De Niro rettete Martin Scorsese möglicherweise das Leben
Der große Mime Robert De Niro (82) schlug Scorsese das später gemeinsam umgesetzte Projekt "Raging Bull" (deutscher Titel: "Wie ein wilder Stier", 1980) über Boxer Jake LaMotta (1922-2017) vor, doch der Filmemacher war zunächst wenig begeistert und erklärte, er mache keine Sportfilme.
Nachdem Scorsese gegen Ende der 1970er Jahre wegen seines enormen damaligen Drogenkonsums mit inneren Blutungen im Krankenhaus gelandet war und um sein Leben kämpfte, besuchte De Niro seinen Freund. Mit den Worten "Was, willst du hier sterben?!?" überredet er Scorsese doch noch zur Arbeit an "Raging Bull". Als nächstes flogen die beiden Hollywoodstars auf eine Karibikinsel, um das Drehbuch von Paul Schrader (79) weiterzuentwickeln. Scorsese selbst erklärt in "Mr. Scorsese", dass ihm das wohl das Leben gerettet habe.
Gleich zweimal musste Martin Scorsese vom FBI geschützt werden
Viele von Martin Scorseses Filmen sind durchzogen von Gewalt und grenzwertigen Charakteren, die vor wenig zurückschrecken. Bedauerlicherweise fühlte sich Attentäter John Hinckley (70), der 1981 auf US-Präsident Ronald Reagan (1911-2004) schoss, von Scorseses Werk "Taxi Driver" auf gestörte Weise zu seiner Tat "inspiriert". Nach dem Attentat erhielt "Taxi Driver"-Regisseur Scorsese daher Schutz von der US-amerikanischen Bundesbehörde FBI und erschien unter anderem zur wenige Tage später abgehaltenen Oscarverleihung in einer schusssicheren Weste, verrät "Mr. Scorsese".
Noch ein zweites Mal in seiner Karriere, rund um die Veröffentlichung von "Die letzte Versuchung Christi" im Jahr 1988, erhielt Scorsese FBI-Schutz. Damals protestierte die religiöse Rechte in den USA lautstark gegen das Werk, in dem der von Willem Dafoe (70) gespielte Jesus Christus unter anderem mit Maria Magdalena (Barbara Hershey, 77) schläft. Religiöse Kräfte in den USA meinten hierin Blasphemie zu erkennen, jedoch oftmals ohne "Die letzte Versuchung Christi" überhaupt gesehen zu haben, wie in "Mr. Scorsese" sehr deutlich wird. In Paris explodierte in einem Kino, das den Film zeigte, sogar eine Brandbombe. 13 Menschen wurden verletzt.
Martin Scorsese wuchs in einem Mafia-Viertel auf
Woher kommt die Gewalt in Martin Scorseses Filmen, fragt Doku-Macherin Rebecca Miller in "Mr. Scorsese". Der Regisseur selbst und einige seiner Kindheitsfreunde haben darauf eine eindeutige Antwort. Im Little Italy genannten Viertel Manhattans, in dem Scorsese aufwuchs, operierten alle fünf Mafia-Familien New Yorks.
"Ich habe ernste Dinge gesehen. Gewalt war ständig präsent", erklärt Martin Scorsese vor der Kamera. Auch die Leichen Ermordeter, die an einer speziellen Stelle ihres Viertels abgelegt wurden, haben die damals Jugendlichen wohl des Öfteren zu Gesicht bekommen.
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