Der Wellentausch von BR Klassik und Puls wird auf 2018 verschoben
Aufgeschoben, aber nicht aufgehoben. Nach heftiger Kritik vertagt der Bayerische Rundfunk das Aus auf UKW für BR Klassik auf 2018
Der Hörfunkausschuss des BR hat gestern einstimmig bei einer Enthaltung die Empfehlung an den Rundfunkrat abgegeben, den UKW-Wellentausch von BR Klassik und Puls um zwei Jahre auf 2018 zu verschieben. Der Rundfunkrat soll dies in seiner nächsten Sitzung am 10. Juli beschließen. Die Geschäftsleitung soll danach beauftragt werden, alle erforderlichen Maßnahmen vorzunehmen.
BR-Sprecher Markus Huber bestätigte gegenüber der AZ diese Information. Mit der längeren Umstellungszeit, die auf Vermittlung von Intendant Ulrich Wilhelm und des Rundfunkratsvorsitzenden Lorenz Wolf zustande kam, soll die Basis für einen Konsens mit den privaten Rundfunkanbietern und den Vertretern der Klassik, insbesondere dem Bayerischen Musikrat gelegt werden. Es ist ein Kompromiss, der die entstandene Unruhe beruhigen könnte und der auf beiden Seiten Gesichtsverluste vermeidet.
Der Wellentausch ist nach Ansicht des Bayerischen Rundfunks notwendig, um den drohenden Generationenabriss für die HF-Programme des BR zu verhindern. Die BR-Jugendwelle Puls wird bislang ausschließlich digital über DAB+ und das Internet verbreitet. Zugunsten von „Puls“ soll das Programm „BR-Klassik“ künftig nicht mehr über UKW ausgestrahlt werden. Kritiker liefen seit Wochen Sturm gegen die Pläne. Sie befürchten, ein neues UKW-Massenprogramm des BR werde stark zulasten privater Hörfunksender gehen und die Grundversorgung im Bereich Kultur gefährden.
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