Das Schlachtross wiehert
Als Wetterfrosch feiert er – vorerst noch kein Comeback. Aber als Zeitzeuge kehrt Jörg Kachelmann auf den öffentlich-rechtlichen Bildschirm zurück. Der 54-Jährige wird am 12. August in der MDR-Produktion „Und dann kam die Flut – Wie Prominente die Katastrophe erlebten” zu sehen sein. Für die Sendung ist ein MDR-Team mit Kachelmann an einige damals betroffene Orte gefahren.
Kachelmann war als Wetterexperte für die ARD und als Talkmaster für den MDR tätig, bevor sich beide Sender wegen des Verdachts der Vergewaltigung von ihm distanzierten. Der Prozess endete 2011 mit einem Freispruch.
Zwischenzeitlich wurde versucht, den Gründer aus seinem Wetterdienst Meteomedia zu verdrängen – vergeblich. Kachelmann ist weiter Präsident des Verwaltungsrats. Er hält 49 Prozent an dem Unternehmen, das mit Partnern ein Netz von rund 830 privaten Wetterstationen unterhält. Die 100-prozentige Tocher Unwetterzentrale Deutschland mit Sitz in Bochum stellt eine 24-Stunden-Versorgung von Behörden und anderen Interessenten mit Unwetterwarnungen sicher.
Kachelmann moderiert seit Januar 2011 wieder Wettersendungen in Radio Basel. Seit dem März 2011 präsentiert er im Aschaffenburger Privatradio Primavera das Wochenendwetter. In seinem Youtube-Kanal und auf www.kachelmannwetter.de erklärt er mit selbstgemalten Papptafeln regelmäßig das kommende Wetter und besondere Klimasituationen für Deutschland und die Schweiz. Wer ihn sieht, kommt zum Schluss: Der Mann ist wie ein altes Schlachtross, das den Pulverdampf wittert. Er ist süchtig nach Öffentlichkeit. Und seine Vorhersagen sind gut. Deshalb ist es nur eine Frage der Zeit, bis er in größerem Rahmen auf den Bildschirm zurückkehrt. Und: freigesprochen heißt in einem Rechtstaat auch freigesprochen.
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