Creampie, Cumshot, MILF: Die Porno-Abkürzungen im Tatort: Hardcore
München – Deutschland, Sonntagabend: Mehr als neun Millionen Zuschauer sitzen vor ihren Fernsehern, frönen dem allwöchentlichen "Tatort"-Ritual. Doch dann wird alles etwas anders: Eltern überlegen trotz einer Freigabe ab 12 Jahren, ihre jugendlichen Kinder vorzeitig ins Bett zu schicken, andere zücken irritiert ihre Smartphones und Tablets. Selbst diejenigen, die sich für experimentierfreudig statt verklemmt halten, für aufgeklärt statt unwissend, verstehen teilweise nur Kauderwelsch. Womit haben es Batic und Leitmayr da zu tun, wovon redet Porno-Produzent Sam Jordan da? Dr. Google muss helfen.
Um 20:40 Uhr registrierte die Suchmaschine in Deutschland einen äußerst ungewöhnlichen Peak, also ein besonders großes Suchvolumen. Ganz Deutschland googelte plötzlich "Bukkake". Das Ergebnis dürfte wohl vielen Zuschauern die Schamesröte ins Gesicht getrieben haben.
Wir sagen Ihnen, was es mit all den Fachbegriffen und Abkürzungen aus der Porno-Branche auf sich hat, die im Münchner "Tatort: Hardcore" vorkamen:

Wörtlich genommen ist der Creampie nur eine Cremetorte. Foto: dpa
Creampie – Viele Jahre lang war es in Pornofilmen üblich, dass die männlichen Darsteller am Ende des Aktes auf die Frau ejakulieren, zumeist auf Brüste oder Gesicht. Ende der Neunziger Jahre entstand als Gegenentwurf dazu die Creampie-Bewegung. Den Fans dieses Format geht es darum, den Geschlechtsverkehr realistischer darzustellen: beim Creampie ejakuliert der Mann in der Frau.
Cumswap – Beim Cumswap geht es quasi dort weiter, wo der Creampie aufhört: nachdem das Sperma aus der Vagina einer Darstellerin wieder herausläuft, wird es von einer zweiten entweder direkt aufgeleckt oder zunächst mit einem Gefäß eingefangen und dann getrunken.
DP – Die Abkürzung steht für die beiden englischen Worte "double penetration", also doppelte Penetration. Sie beschreibt einen Sexualakt, bei dem die Frau von zwei Männern gleichzeitig penetriert wird.
ATM – Eine weitere englische Abkürzung, dieses Mal stehen die Buchstaben für "ass to mouth" (wörtlich: "vom Arsch in den Mund"). Dabei geht es um Analverkehr zwischen einem Mann und einer Frau, auf den Oralverkehr (Fellatio, Blowjob) folgt. Diese Praxis ist in der Realität äußerst unhygienisch und potentiell gesundheitsgefährdend. In Pornos wird der Penis des Mannes zwischen den Szenen gereinigt, durch geschickte Schnitte ist dies dann im fertigen Film nicht mehr zu sehen.

Bukkake, Creampie, Gangbang: Am Sonntagabend googelte ganz Deutschland Porno-Begriffe. Screenshot: Google Trends
Bukkake – Der Begriff stammt von dem japanischen Verb bukkakeru ("spritzen") ab und bedeutet dementsprechend "Spritzer". Bei der entsprechenden Sexualpraktik, die im Münchner Tatort gleich zu Beginn zu sehen war, stehen mehrere Männer um eine Person herum und ejakulieren auf sie.
Cumshot – Die zentrale Szene eines jeden Pornofilms ist der sogenannte Cumshot, das Ejakulieren eines männlichen Darstellers. Der Begriff beschreibt lediglich das Vorhandensein einer solchen Szene, nicht aber weitere Details wie beispielsweise wohin/worauf ejakuliert wird.
Gangbang – Sicherlich einer der bekannteren Porno-Begriffe. Beim Gangbang handelt es sich um Sex mit mehr als zwei Personen - im Deutschen ganz klassisch als Gruppensex bekannt.
MILF – Vom glitzernden Hollywood in die Schmuddel-Studios der Porno-Industrie: Die legendäre Teenie-Komödie "American Pie" prägte einst den Begriff MILF, Abkürzung für "Mom I'd Like to Fuck" (wörtlich: "Mutter, die ich gerne ficken würde"). Dort war es die Fantasie pubertierender Jugendlicher, heute ist es eines der populärsten Genres der Porno-Branche. Dabei ist nicht genau definiert, ab wann eine Darstellerin als "MILF" durchgeht, in der Regel haben sie jedoch ihren 30. Geburtstag hinter sich und gelten damit in der Branche als verhältnismäßig alt.

Jennifer Coolidge als "Stifler's Mom", die ursprüngliche MILF aus "American Pie". Foto: Universal Pictures
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