Bundesliga-Rechte: Purer Populismus

Der Kulturredakteur, Volker Isfort, über die Vergabe der Bundesliga-Fußballrechte.
Von Volker Isfort |
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Die „Sportschau“ für Fußball-Nostalgiker wird den Rest des Programms teuer zu stehen kommen - findet AZ-Kulturchef Volker Isfort.
dpa/AZ Die „Sportschau“ für Fußball-Nostalgiker wird den Rest des Programms teuer zu stehen kommen - findet AZ-Kulturchef Volker Isfort.

Stolze 85 Prozent hat die Deutsche Fußball Liga (DFL) nun bei der Neuvergabe der Bundesligarechte mehr erlöst als noch mit dem laufenden Vertrag. Das ist eine ganz erstaunliche Inflation. Und man darf mutmaßen, dass der bis zur Saison 2021/22 ausgehandelte Vertrag nicht das Ende der Preisspirale bedeutet.

In nahezu allen europäischen Ländern ist das irre Milliardenspiel um die Fußballrechte eine reine Angelegenheit der privaten Anstalten und Mitbieter. Nur in Deutschland glauben die öffentlich-rechtlichen Sender, ihre Existenzberechtigung sei mit „Sportschau“, „Sportstudio“ und einigen wenigen Bundesliga-Livespielen verknüpft. Ihr Auftrag aber wäre ein ganz anderer.

Natürlich brauchen die Bundesligavereine viel und viel mehr Geld, wenn sie sich in dem irren internationalen Wettbewerb gegen die von Scheichs und Oligarchen finanzierten Clubs aus England behaupten wollen, die noch dazu mehr Fernsehgelder erhalten. Aber was haben die öffentlich-rechtlichen Sender auf dieser überhitzten Spielwiese noch zu suchen?

Schon jetzt klagen die Sender über die Deckelung der Haushaltsabgabe, steigende Personalkosten und Rücklagen für die Pensionskasse. Schon jetzt werden Projekte verschoben oder mit dem Hinweis auf das fehlende Geld abgesagt. Nur für den Fußball gelten andere Regeln. Leider haben die öffentlich-rechtlichen Sender nicht den Mut gefunden zu einer Entscheidung, die sie ohnehin einmal fallen müssen. Denn die „Sportschau“ für Fußball-Nostalgiker wird den Rest des Programms teuer zu stehen kommen. Zu teuer.

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