AZ-Kritik zum Bremer ARD-Tatort "Er wird töten"

Ramponierte Ermittler, beklemmende Bilder: Der Bremer ARD-Tatort: "Er wird töten" mit Sabine Postel ist ein gruseliges Psychostück. Die AZ-Kritik von Ponkie.
von  AZ
Kurze Liebe: Inga Lürsen (Sabine Postel) und Leo Uljanoff (Antoine Monot Jr.).
Kurze Liebe: Inga Lürsen (Sabine Postel) und Leo Uljanoff (Antoine Monot Jr.). © RB/ARD

Inga Lürsen (Sabine Postel) ist kein Glück beschieden. Die kurze Liebes der Bremer „Tatort“-Kommissarin endet jäh, als ihr Kollege Leo auf dem Herrenklo erstochen wird - im Polizeirevier. Dafür ist Stedefreund (Oliver Mommsen) schwerst traumatisiert aus Afghanistan zurückgekehrt. Er hat als Polizei-Aufbauhelfer Schlimmstes erlebt und nicht verarbeitet.

Als psychisch schwer verletztes ermittlerpärchen stürzen sich Lürsen und Stedefreund in den düstersten Bremer „Tatort“. „Er wird töten“ haben Christian Jeltsch (Drehbuch) und Regisseur Florian Baxmeyer zwar unter Verzicht auf Logik, aber hochspannend umgesetzt. Angst, Verstörung, Panik in vielen Facetten deklinieren die beiden durch.

Die Ärztin Marie Schemer (Annika Kuhl) fürchtet sich vor Joseph (Peter Schneider), der bereits wegen der Tötung ihrer gemeinsamen Tochter etliche Jahre in Haft verbracht hat. Ihr mit Morddrohungen beschmiertes Wohnzimmer ist eines der vielen beklemmenden Bilder, die diesen „Tatort“ prägen. Fazit: Wer Sonntagabend ruhigen Schlaf suchte, musste wohl noch einen Münsteraner „Tatort“ auf DVD zum Entspannen hinterherschieben.

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