AZ-Kritik zum Bremen-Tatort: Psychopathen-Verein!
Immer zwanghafter wirken die Anstrengungen ehrgeiziger „Tatort“-Autoren, dem Klassiker etwas Besonderes abzuringen – die Wunderwaffe zwischen Familien-Epos, Horror-Thriller und Gemütsklamotte.
Lesen Sie hier: Tatort: Die Wiederkehr - Krimi-Tipps am Sonntag
Das Bremer „Tatort“-Kreuzworträtsel „Die Wiederkehr“ (Buch: Matthias Tuchmann, Stefanie Veith, Regie: Florian Baxmeyer, ARD/RBB) nimmt die Kommissarin Inga Lürsen (Sabine Postel) und ihren Assi Stedefreund (Oliver Mommsen) zunächst in den Psycho-Schwitzkasten und nagelt die beiden auf ihre fehlerhafte Fahndung beim Fall eines vor zehn Jahren spurlos verschwundenen Mädchens fest.
Als das Mädchen Fiona als Punk mit Pink-Frisur, Piercings und Gossensprache wieder bei der Mutter auftaucht, entsteht ein feindseliges Spannungsfeld zwischen Fiona, der Mutter und Lürsen, denn sie müssen den falschen Knoten der Fahndung von damals nun Stück für Stück wieder aufdröseln.
Lesen Sie hier: Verschachteltes Familiendrama in Bremen So wird der "Tatort" am Sonntag
Auf welchen Irrtum sind sie damals hereingefallen? Und welcher Trugschluss führt sie heute wieder in eine Sackgasse? Die ganze Familie führt sich auf wie ein Psychopathen-Verein von Schrilltypen aus biederer Bremer Bürgerlichkeit: Bastelarbeit für „Tatort“-Logistiker, zäh und mühsam und in der absurden Konstellation überladen mit neuen falschen Fährten.
- Themen: