AZ-Kritik: So war "Die Staatsaffäre" mit Veronica Ferres

"Politisch durchgebeizte Seufzer-Operette": So sah AZ-Kritikerin Ponkie den Fernsehfilm "Die Staatsaffäre" mit Veronica Ferres.
von  Ponkie

Wenn die Kommerzsender so richtig loslegen mit ihrer Einschätzung des Publikums (das bekanntlich als dumm, primitiv und sensationsgierig gilt), dann graust ihnen vor nichts – dann verkuppeln sie auch mal eine durchgestylte deutsche Bundeskanzlerin mit dem frisch gewählten französischen Staatspräsidenten und gönnen den beiden einen jugendlichen One-Night-Stand beim Mauerfall vor 25 Jahren in Berlin.

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Und schon jagt man eine „Eventkomödie“ über die Quoten-Piste: „Die Staatsaffäre“ (Buch: Don Bohlinger, James Dutcher, Regie: Mick Rowitz, Sat.1) schwänzelt als politisch durchgebeizte Seufzer-Operette durchs Bundeskanzleramt und kokettiert mit der Erlebnis-Ebene einer Telenovela (das sind die Gemütsknaller aus den Nachmittags-TV-Groschenromanen).

Veronica Ferres spielt derlei herunter wie geölt – ein Stromlinien-Reptil erster Klasse, cool & sexy wie eine Puppe aus Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett. Und wenn sie mit ihrem Mauerfall-Kurzlover und Staatsgast (Philippe Caroit) durch die Uckermark turtelt, dann schnulzt das Herzkino artgerecht zur Energiewende. An ihrer Seite Martin Brambach als Intrigenflüsterer und Satire-Lieferant für den quotengeilen Polit-Lolly.

 

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