AZ-Kritik: So war der Ösi-Tatort
Und weil der Kommissar Eisner (Harald Krassnitzer) und die Kommissarin Bibi Fellner (Adele Neuhauser) in dem Kärntner Tatort-Altlastenbrocken „Unvergessen“ (Buch & Regie: Sascha Bigler, ARD/RBB/ORF) wieder ein knochenhartes Kripo-Ermittlerpaar abgeben, das seine verdächtigen Gesinnunsgtäter nicht aus den Krallen lässt.
Trotz der Erinnerungslücken von Eisner, nachdem ihm einer, der etwas zu verbergen hat, eine Kugel in den Kopf geschossen hat.
Koma und Gedächtnislücken sind zwar schon gang und gäbe im Fahndergewerbe - aber dieser Mord an einer politischen Enthüllungsjournalistin, die NS-Massaker-Kriegsverbrechern auf der Spur war, ist in seinen aktuellen Bezügen durchaus nicht an den Haaren herbeigezogen - man steckt mit Eisners Wut und Bibi Fellners kollegialer Leidenschaft mitten im Mief der angeschimmelten Ressentiments von Kärntner Provinzpolizisten, die sich aus ihrer heimattreuen Selbstgefälligkeit aufgescheucht fühlen.
Ein Aufreger über die Verdrängungshirne des zweiten Weltkriegs, über spontane Beziehungstaten und die täuschende Friedfertigkeit dörflicher Heimatchöre, die schön singen und kein Wässerchen trüben können. Zu sanft für die Spürnase der zwei Wiener Anarcho-Fahnder.
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