AZ-Kritik: So war „Borowski und der brennende Mann“

Kommissar Borowski aus Kiel ermittelt: Als schweigsame Kieler Kripo-Legende lässt er sich im „Tatort“ anhimmeln - doch der Krimi selbst kommt ziemlich verworren daher.
von  Ponkie
Sarah Brandt (Sibel Kekilli) ist sich nicht sicher, ob Borowski (Axel Milberg) ihr noch vertraut.
Sarah Brandt (Sibel Kekilli) ist sich nicht sicher, ob Borowski (Axel Milberg) ihr noch vertraut. © NDR / Marion von der Mehden

Kommissar Borowski aus Kiel ermittelt: Als schweigsame Kieler Kripo-Legende lässt er sich im „Tatort“ anhimmeln - doch der Krimi selbst kommt ziemlich verworren daher.

 

Axel Milbergs Kommissar Borowski aus Kiel ist das berührungsscheue Gehirntier unter den nordisch durchgekühlten, wortkargen Muffköpfen des Küstenflachlands.

Als schweigsame Kieler Kripo-Legende lässt er sich im „Tatort“-Krimi „Borowski und der brennende Mann“ (Buch: Daniel Nocke, Regie: Lars Kraume, ARD/NDR) von den Nachwuchskolleginnen anhimmeln und misstraut zu Unrecht der Umsicht seiner Kommissarin Brandt (Sibel Kekilli), die gesundheitlich angeschlagen ist.

Düster, verschneit und frostig nach Schleswig-Holsteiner Art führen die Tatortspuren zum Klassentreffen in einem alten Gymnasium an der deutsch-dänischen Grenze, wo heute ein dänischer Minderheitenschutz zum Wahlrecht gehört, doch einst in der Nachkriegszeit Ressentiments gegen Flüchtlinge tiefe Verletzungen hinterlassen haben.

Eine geistige Altmüll-Entsorgung durch späte Morde ist da offenbar im Gange – was den ziemlich verworrenen Krimi nicht einleuchtender und die Computer-Recherchen nicht unterhaltsamer macht. So wabert es wieder traumatisch durch das Unbehagen an unbewältigten Erinnerungen, und das Borowski-Team sortiert professionell seine Brandstifter - und das Vertrauen in alte Berufsfreundschaften.

 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.