Auch der BR stellt die Mittelwelle ein
München - Zum 30. September werde der älteste analoge Übertragungsweg für Radioprogramme eingestellt, teilte der öffentlich-rechtliche Sender am Mittwoch in München mit. Jährliche Stromkosten von rund 300 000 Euro fielen dadurch weg.
Bis auf den WDR haben alle anderen ARD-Anstalten den Hörfunk per Mittelwelle bereits abgeschaltet. Sie folgen damit einer Empfehlung der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs. Diese hat den Landesrundfunkanstalten die finanziellen Mittel für das Digitalradio genehmigt, dafür aber das Ende der Mittelwelle gefordert.
Die Mittelwelle (MW) deckt im Hörfunk den Frequenzbereich ungefähr zwischen 530 Kilohertz und 1600 Kilohertz ab. Beim Aufbau des Radios in Deutschland spielte sie eine große Rolle. Seit der Nachkriegszeit verdrängte die Ultrakurzwelle (UKW) diese Technik immer mehr. Trotz des knarzigen Empfangs wurde die MW aber noch jahrzehntelang von vielen Hörern wegen ihrer großen Reichweite geschätzt.
Auch UKW wird seit langem hinterfragt. Ursprünglich sollten bis zum Jahr 2010 alle Radiosender ihren Sendebetrieb auf das digitale DAB umgestellt haben. Nach massiven Widerständen hatte der Gesetzgeber einen festen Termin aber gestrichen.