ARD-"Werbe-Check": Die Wahrheit über Werbung

Das Erste hat am Montag in der Sendung "Werbe-Check" einzelne Werbeversprechen hinterfragt und aufgedeckt, wann Werbung stimmt, übertreibt oder gar lügt. Das sind die Ergebnisse.
(hom/spot) |
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Eine Waschmaschine an die Wand kleben, wie in der Werbung!? Die Schrott-Ladys probieren es für den ARD "Werbe-Check"
SWR/Claus Hanischdörfer Eine Waschmaschine an die Wand kleben, wie in der Werbung!? Die Schrott-Ladys probieren es für den ARD "Werbe-Check"

Was sind Werbeversprechen wirklich wert? Dieser Frage ist das Erste am Montagabend mit seiner neuen Reihe "Werbe-Check" nachgegangen. Halten die Produkte in der Realität das, was sie mit tollen Bildern suggerieren? Kann eine Waschmaschine tatsächlich nur mithilfe von Klebestreifen so fest an einer Wand befestigt werden, dass ein Kind sich gefahrenlos darunter stellen kann? Ist müheloses Abnehmen mit einem Diät-Drink möglich und kann man sein Privatleben mit "E-Mail Made in Germany" wirklich besser schützen? Die Antworten aus dem "Werbe-Check" gibt es hier.

Sehen Sie auf MyVideo den großen Imbiss-Check: Werbung vs. Realität

 

Können Klebestreifen eine Waschmaschine halten?

 

Die bekannte Firma Tesa wirbt für ihr neues Produkt "Powerbond" damit, dass für das Befestigen von Gegenständen an der Wand kein Bohren mehr notwendig sei. Um das zu demonstrieren, zeigt der Werbespot ein Kind, das unter einer Waschmaschine steht, die angeblich nur mit Klebestreifen an der Wand befestigt ist. Aber ist das "Powerbond" wirklich so stark? Nein, der Test bewies, dass beim Werbespot getrickst wurde. Die Waschmaschine klebte nicht an der Wand, sondern wurde mittels einer Spezialkonstruktion an der Decke befestigt. Immerhin: Dort klebte das Gerät an den Streifen.

Es wurde also nachgewiesen, dass das Klebeband tatsächlich stark haftet. Allerdings nur auf glatten Materialien wie PVC oder Plexiglas und mit Hilfe von viel Kraft und manchmal auch nur mittels spezieller Konstruktionen. Zudem kam heraus, dass es wichtig ist, die Streifen Luftdicht anzubringen. Fazit: Im Werbespot wurde geschummelt, aber das "Powerbond" ist durchaus in der Lage bei richtiger Anwendung große Lasten zu halten.

 

Schnelles Abnehmen mit Diät-Drink möglich?

 

Eine andere Werbung verspricht hingegen das einfache Abnehmen "ohne Hungern" nur mithilfe eines Diätdrinks. Außerdem wird damit geworben, dass bei der Diät die Muskeln erhalten bleiben. Das Produkt namens Almased sei laut Spot "für alle, die schon morgen eine Bikini-Figur brauchen" genau das Richtige. Drei Personen machten die Probe aufs Exempel und testeten für zwei Wochen den Diät-Trunk. Ein Ernährungsmediziner überprüfte das Ergebnis.

Davon abgesehen, dass Almased laut der Versuchskaninchen "furchtbar" schmeckte, nahmen tatsächlich alle Probanden zwischen drei bis fünf Kilo ab. Jedoch erreichte keiner über Nacht die Bikini-Figur. Der Mediziner wies zudem darauf hin, dass es relativ leicht möglich sei, kurzfristig abzunehmen. Die Herausforderung liege aber darin, dies über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten. Außerdem sei eine Diät ohne Verlust an Muskelmasse nicht möglich. Fazit: Auch wenn hier nicht alles gelogen war, diese Werbung verspricht mehr, als sie am Ende hält.

 

Schützt "E-Mail Made in Germany" meine Privatsphäre?

 

Auch die Datensicherheit war ein Thema des "Werbe-Checks". Die E-Mail-Anbieter GMX, Telekom und Web.de werben mit dem Versprechen durch den Service "E-Mail made in Germany" Daten verschlüsselt und vor allem nur innerhalb Deutschlands zu übertragen. Das mache den Versand besonders sicher. Doch was sagt ein Profi-Hacker dazu? Immerhin sind bei den drei genannten Anbietern rund 70 Millionen Mailkonten registriert. Können sie dem Service vertrauen?

Die Antwort lautet: Jein! So machte der Hacker eine Sicherheitslücke ausfindig. Denn die Mails sind auf dem Übertragungsweg tatsächlich verschlüsselt, aber auf den Servern der Provider liegen sie unverschlüsselt. Somit kann auch die Nutzung von "E-Mail made in Germany" nie ganz ausschließen, dass unberechtigte Personen, die Inhalte der Mails lesen können. Aber: Es wird Hackern schwerer gemacht als bei herkömmlichen E-Mails.

 

Weitere "Werbe-Checks" folgen

 

Außerdem fand das Erste heraus, dass sich unangenehme Düfte mithilfe von Produkten wie Febreze nicht neutralisieren lassen. Beim Einsatz von Raumerfrischern bleibe immer etwas vom ursprünglichen Duft über. Und auch die schnelle Buchung einer Zugverbindung per App der Deutschen Bahn hielt dem kritischen "Werbe-Check" nicht stand. Die nächsten zwei Montage (jeweils um 20:15 Uhr) nimmt das Erste weitere Werbeversprechen unter die Lupe.

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