ARD-Tatort "Machtlos": Die AZ-Kritik

Außergewöhnliche Inszenierung, ein überragender Hauptdarsteller und ein grandioser Schluss: So war der ARD-Tatort "Machtlos". Die AZ-Kritik.
Amina Linke |
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Ein süchtig machender „Tatort“, der sich da in bewusst-langatmiger Manier durch Berlins Polizeipräsidium schleicht. Nach der Kehrtwende in „Machtlos“ lechzend, erträgt man die zähen Verhöre, quält sich durch die immer gleichen Fragen und verzweifelt an der Sprachlosigkeit des Entführers Uwe Braun. Aber man kann doch gleichzeitig von Edgar Selges Darstellung nicht genug bekommen.

Die Handlung greift zwar gewohnt (semi-)aktuelle Themenspektren auf – eine böse Bank, eine zerstörte Existenz, ein entführter Bankierssohn – interpretiert diese aber emotional sehr vielschichtig.

Da sind die Eltern des verschleppten Benjamins, Linda und Hermann Steiner (Lena Stolze und Horst Günter Marx), die von der Polizei entmündigt zum Abwarten verurteilt sind. Da sind die Kommissare Till Ritter (Dominic Raacke) und Felix Stark (Boris Aljinovic), die den Entführer nicht zu knacken vermögen. Und selbst dem droht die allgegenwärtige Machtlosigkeit über den Kopf zu wachsen.

Erschöpfung auch beim Zuschauer. Zum Haare raufen dieser Selge als Entführer! Mal möchte man ihn anschreien: Spuck’s doch endlich aus! Mal ihm zunicken und sagen: Ich versteh’s. Unverständnis auch bei Brauns Sohn Michael, der von Selges Sohn Jakob Walser gespielt wird. Zum ersten Mal stehen die beiden gemeinsam vor der Kamera – und überzeugen.

Fazit: Außergewöhnliche Inszenierung, ein überragender Hauptdarsteller und ein grandioser Schluss.

 

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