"Zu wenig Eis drauf": DEG schlittert knapp am Spielabbruch vorbei

Titelverteidiger ERC Ingolstadt hat im Play-off-Halbfinale gegen das Überraschungsteam Düsseldorfer EG zum 1:1 ausgeglichen. Ein Problem mit der Eisfläche hätte fast einen Spielabbruch provoziert.
SID |
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Auch dass die Düsseldorfer den Eisschaden rechtzeitig reparieren konnten, half Christoph Kreutzers DEG nicht weiter. Der ERC Ingolstadt glich in der Serie zum 1:1 aus.
dpa Auch dass die Düsseldorfer den Eisschaden rechtzeitig reparieren konnten, half Christoph Kreutzers DEG nicht weiter. Der ERC Ingolstadt glich in der Serie zum 1:1 aus.

Düsseldorf/Wolfsburg – Die Düsseldorfer Eishockey-Legende Walter Köberle legte selbst Hand an, am Ende verhinderte der Teammanager der DEG zusammen mit den Eismeistern nur knapp einen Skandal: Lediglich vier Minuten fehlten zum ersten Spielabbruch in den Play-offs seit 26 Jahren. "Gott sei Dank ist es gut gegangen", sagte der 66-Jährige am Morgen nach dem überlangen Düsseldorfer 2:5 im zweiten Halbfinale gegen Titelverteidiger ERC Ingolstadt dem Sport-Informations-Dienst (SID).

Erst mit 86-minütiger Verspätung hatte das Schlussdrittel begonnen, eine Werbefolie hatte am Bullypunkt aus dem Eis geragt. "Wir haben Schnee reingedrückt", berichtete der Bronzemedaillengewinner von Innsbruck 1976, "und Stickstoff drauf geblasen." Ohne Erfolg. Das Eis musste an der schadhaften Stelle komplett neu gemacht werden.

Hätten die Arbeiten nur ein paar Minuten länger dedauert, wäre das Spiel für die Gäste gewertet worden. In den Play-offs um die deutsche Eishockey-Meisterschaft hat es erst einmal einen Abbruch gegeben: Im dritten Finale 1989 verließen die Spieler der DEG nach einer Massenschlägerei in Rosenheim beim Stand von 1:3 das Eis, weil sie sich vom Schiedsrichter benachteiligt fühlten. Rosenheim gewann am Grünen Tisch und im nächsten Spiel auch die Meisterschaft.

Diesmal verloren die Düsseldorfer auf sportlichem Wege, denn den 2:4-Rückstand holten sie im verspäteten Schlussdrittel nicht mehr auf. "Jetzt geht es eben wieder von vorne los", meinte Kapitän Daniel Kreutzer mit Blick auf den 1:1-Play-off-Stand vor dem dritten Spiel am Dienstag (19.30 Uhr/ServusTV) in Ingolstadt.

Zum Auftakt hatte das Überraschungsteam der Deutschen Eishockey Liga (DEL) 2:1 nach Verlängerung beim Meister gewonnen. Einen Schritt weiter ist Topfavorit Adler Mannheim, der beim 5:3 bei Grizzly Adams Wolfsburg zum zweiten Mal einen Drei-Tore-Rückstand aufholte und in der Best-of-seven-Serie mit 2:0 führt.

Der Eisschaden in Düsseldorf könnte dennoch Konsequenzen haben. Die DEL nahm Ermittlungen auf. "Wir werden eruieren, was genau passiert ist", sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke dem SID: "Wenn ein Verschulden der DEG vorliegt, kann es eine Geldstrafe geben. Mit ein bisschen mehr Sorgfalt hätte man das vermeiden können."

Die Werbefolie, die aus dem Eis ragte, soll, so Tripcke, Anfang Januar angebracht worden sein: "Sie ist monatelang problemlos bespielt worden." Köberle stellte klar: "Es war zu wenig Eis drauf." Während die DEG die Verantwortung am Montag auf die Betreiber des ISS Dome abwälzte, wollte der Ex-Nationalspieler "keine Schuldzuweisungen machen - das kann passieren".

Wolfsburg passierte indes innerhalb von drei Tagen zweimal Unglaubliches: Wie schon beim 4:5 nach Verlängerung am Freitag in Mannheim gaben die Niedersachsen ein 3:0 aus der Hand. "Ohne Disziplin gewinnst du kein Spiel", schimpfte Trainer Pavel Gross.

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