Ziel Hawaii: Frodeno könnte Klassiker dominieren

Der gelungenen Revanche folgte für Jan Frodeno die angenehme Pflicht. Gemäß ihrem Ritual lud der neue Ironman-Europameister den entthronten Titelverteidiger Sebastian Kienle samt Entourage zum Essen ein.
dpa |
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Frankfurt/Main - Im vergangenen Jahr hatte Kumpel Kienle nach seinem Erfolg auf dem Römerberg die Rechnung übernommen. Und einiges spricht dafür, dass gemeinsame Restaurant-Besuche auch künftig in den Triathlon-Hotspots wie Frankfurt oder Hawaii anstehen.

Der Kampf des Olympiasiegers mit dem Ironman-Weltmeister Kienle entwickelt sich zum vielleicht Aufregendsten, was Triathlon zu bieten hat - vor allem dank Frodeno. Bei Temperaturen von bis zu 40 Grad zeigte der 33-Jährige in Frankfurt, dass er in der Weltspitze der "Eisenmänner" angekommen ist. Er weiß, wie man leidet und kann das Leiden aushalten, um beim Klassiker in Kona auf Hawaii ganz nach vorn zu kommen. "Er ist in einem Zeitfenster von drei, vier Jahren, in denen er dominieren kann", sagte der zweimalige Hawaii-Sieger Normann Stadler.

Frodenos beeindruckende Werte im Glutofen Frankfurt: Streckenrekord in 7:49:48 Minuten, dabei rund fünf Minuten schneller als Vorjahressieger Kienle bei dessen Bestzeit. Im Schwimmen, auf dem Rad und beim Laufen jeweils der Schnellste. Auf den 180 Kilometern auf dem Rad mit 4:08:44 Stunden ebenfalls neuer Bestwert. Durchschnittgeschwindigkeit: etwa 44 Stundenkilometer. Durchschnittliche Kilometer-Zeit beim Marathon: rund vier Minuten. "Die Leistung von Jan unter diesen Bedingungen war ein Brett", meinte auch Kienle, der als Zweitplatzierter mit fast zwölf Minuten Rückstand deklassiert wurde.

Frodenos Ziel ist Hawaii. Ein Sieg beim Klassiker ist Kienle ihm noch voraus. "Bis zur Ironman-Weltmeisterschaft sind es noch drei Monate, da wird alles wieder auf null gestellt", sagte der Saarbrücker. Kienle traut seinem Freund einiges zu. "In Hawaii wackelt die Acht-Stunden-Marke", meinte er und setzt mit der Vorhersage Frodeno unter Druck. Der kontert: "Wenn Sebi ein bisschen angestachelt wird, legt er eine Schippe drauf. Dann wird es gefährlich."

Mit seinem ersten Sieg in seinem dritten Ironman-Rennen hat Frodeno bewiesen, dass der Umstieg von den olympischen Strecken zum Ironman gelungen ist. Bereits in seinem ersten Ironman-Jahr hätte er bei weniger Pech mit dem Material und anderen Missgeschicken ganz vorn mitmischen können und sich in Frankfurt und Hawaii nicht mit jeweils dritten Plätzen begnügen müssen.

Frodeno ist - wie auch Kienle - Perfektionist. Im spanischen Girona hat er sich mit seiner Frau, der Olympiasiegerin Emma Snowsill, ein zweites Zuhause eingerichtet. Dort hat er beste Trainingsbedingungen. Auch zwei Radstürze in diesem Jahr mit einer langwierigen Knieverletzung brachten ihn nicht aus dem Konzept. In den kommenden Tagen will er aber erst einmal Urlaub machen mit Emma - und seine Haushalts-Pflichten erfüllen: "Trotz meines Sieges muss ich morgen wieder kochen."    

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