Wundertüte mit Bart und Iro

Zwei Jahre nach dem WM-Triumph rechnet Bundestrainer Heiner Brand „mit einem schweren Turnier“. Spielmacher Kraus fehlt beim Auftakt
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Am Samstag müssen seine Spieler erstmals ran - gegen die Russen: Bundestrainer Heiner Brand.
dpa Am Samstag müssen seine Spieler erstmals ran - gegen die Russen: Bundestrainer Heiner Brand.

MÜNCHEN - Zwei Jahre nach dem WM-Triumph rechnet Bundestrainer Heiner Brand „mit einem schweren Turnier“. Spielmacher Kraus fehlt beim Auftakt

Heiner Brands Stimme röhrt immer noch diesen unverwechselbaren rheinischen Singsang, und auch der Bart, dieser unglaublich unverwechselbare Bart, gleicht noch dem eines Walrosses. Und war es nicht vor allem dieser Bart, der einst zum Symbol des Wintermärchens wurde? Die Fußballer führten bei der Heim-WM 2006 Poldi, Schweini und die Sonne zum Sommermärchen, die Handballer hatten beim WM-Sieg 2007 Brands Walross-Bart.

20 Millionen Menschen saßen damals vorm TV, als die Handball-Stars in Köln im WM-Finale Polen besiegten, sich zum Weltmeister krönten. Und sich dann als Dank an den Trainer schwarze Walrossbärte ins Gesicht klebten.

Am Freitag beginnt in Kroatien nun die nächste Handball-WM. Doch von den Bärten, äh, Helden, sind nicht viele übrig geblieben. Nach dem blamablen Vorrunden-Aus bei Olympia rasierte der Bundestrainer die WM-Helden Florian Kehrmann, Andrej Klimovets, Christian Zeitz und Henning Fritz. „Das ist ein normaler Entwicklungsprozess“, sagte Brand damals. Markus Baur, bei der WM nun als TV-Experte für RTL im Einsatz, und Christian Schwarzer beendeten ihre Karrieren. Kurzum: Brand startet das Unternehmen Titelverteidigung ohne die größten WM-Stars. Einzig Pascal Hens, Spitzname Pommes, der berühmt für seinen Irokesenschnitt, ist (neben Brand natürlich) noch übrig geblieben von den wichtigen Stützen des Weltmeisterteams bei der WM im eigenen Land. Und beim Auftakt am Samstag gegen Russland droht nun auch noch Spielmacher Michael Kraus mit einem Muskelfaserriss auszufallen.

Ein Bart und ein Iro bilden also die ziemlich haarige Allianz des neuen Handball-Deutschlands. „Ich weiß auch so, dass ich mehr denn je ein Leader bin“, erklärt Hens schon mal selbstbewusst. Und eine Führungskraft wird Brand bei der WM auch sicher brauchen. Die Generalprobe gegen Spanien verlor seine neue Mannschaft ziemlich blamabel mit 17:28, zudem verletzte sich auch noch der neue Spielmacher Michael Kraus. Die Mannschaft scheint vor dem ersten Gruppenspiel am Samstag gegen Russland verunsichert. „Unsere Mannschaft ist eine Wundertüte“, meint Hens. Und auch Brand ficht das nicht an. „Ich kann nichts daran ändern, da müssen wir einfach durch. Mir ist seit langem klar, dass das ein schweres Turnier werden wird. Ich hoffe, allen anderen jetzt auch“, meinte er. fil

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