Woche der Wahrheit für Bayerns Basketballer

Der FC Bayern tritt am Mittwoch im Eurocup bei Zenit St. Petersburg an. „Auch wir wollen den Eurocup unbedingt gewinnen“, gibt Trainer Djordjevic die Marschroute vor. Am Sonntag wartet der erste Prüfstein in der Liga.
von  Anna Böhm
Erster Härtestest für Bayerns Basketballer: Erst der Auswärtsauftritt in St. Petersburg, anschließend das Heimspiel gegen Alba Berlin.
Erster Härtestest für Bayerns Basketballer: Erst der Auswärtsauftritt in St. Petersburg, anschließend das Heimspiel gegen Alba Berlin. © dpa

München - Diese Woche könnte schon einen Fingerzeig geben, wohin der Weg des FC Bayern Basketball in dieser Saison führen kann – gleich zwei schwere Spiele stehen nämlich für das Team von Trainer Aleksandar „Sasa“ Djordjevic an: Am Mittwoch geht es für die Bayern zunächst im Eurocup zu Zenit St. Petersburg (19 Uhr). Ohne lange Verschnaufpause wartet am Sonntag dann auch in der Bundesliga der erste echte Härtetest. Mit Alba Berlin ist der Pokalsieger 2016 und einer der großen Bayern-Rivalen zu Gast (15.30 Uhr).

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Dass seine Spieler beim knappen Auswärtserfolg in Gießen (72:68) bereits ihre Kräfte für die Spitzenspiele geschont haben, glaubt Djordjevic aber nicht. „Für mich ist jedes nächste Spiel das Wichtigste. Wir haben uns gegen Gießen nicht ausgeruht“, sagte er. Viel mehr habe er einen guten Start seiner Mannschaft erkennen können, die jedoch im weiteren Spielverlauf die Heimmannschaft durch Fehler zurück ins Spiel holte. „Dann spielst du nicht nur gegen die Gegner auf dem Feld, sondern auch gegen die Zuschauer“, meint Djordjevic. „Jedes Spiel außerhalb von München ist grausam, egal wie der Gegner heißt.“

Djordjevic lobt St. Petersburg

Gerade unter diesem Aspekt muss man den Münchnern den gelungenen Saisonstart hoch anrechnen. Drei der vier Ligaspiele fanden nicht im Audi Dome statt. Und auch die erste Eurocup Partie wird nicht auf heimischem Boden ausgetragen. Zudem wartet mit Zenit St. Petersburg ein – auch im Basketball – durchaus namhafter Gegner mit internationaler Erfahrung. 2015/16 scheiterten die Russen im Achtelfinale des Eurocups, in diesem Jahr soll der Weg noch weiter gehen.

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Auch Djordjevic lobt die Entwicklung des russischen Top-Klubs: „Wir treffen auf ein Team, das hohe Ansprüche hat und wachsen will. Sie haben das Ziel, den Basketball langfristig in St. Petersburg zu etablieren. Es ist ein gutes Team mit vielen bekannten Gesichtern und einem kontinuierlich arbeitenden, guten Trainer“.

Vorfreude ist da

Einen kleinen Vorteil hat der FC Bayern Basketball jedoch: Die Russen haben bis jetzt erst ein Ligaspiel absolviert, die Münchner bereits vier. Das Team um Topscorer Maxi Kleber harmoniert von Spiel zu Spiel besser. „Wir haben eine Spielidee und die Spieler haben diese bereits gut übernommen“, findet auch der Trainer. Gerade die Rückkehr von Danilo Barthel habe der Mannschaft noch einmal Stabilität gegeben.

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Coach Djordjevic hat für die kommenden internationalen Aufgaben klare Vorstellungen: „Es gibt immer sechs bis acht Teams, die unbedingt den Eurocup gewinnen wollen, um sich für die Euroleague zu qualifizieren. Teams wie Zenit, Malaga oder Valencia – Bayern natürlich auch“. Die Vorfreude ist also da. Und das trotz des „Zoffs, den es zwischen der Fiba (Basketball-Weltverband, d. Red.) und der Euroleague gab“, stimmt auch Shooting Guard Anton Gavel zu. Djordjevic drückt seine Meinung diesbezüglich klar aus: „Ich glaube, all diese Diskussionen kamen sehr spät und das ist nicht gut für den Basketball. Die Teams müssen ja auch ihre Saison planen“.

Auch eine Aufstockung der Euroleague von 16 auf 24 Teilnehmer sieht Djordjevic kritisch: „Wir brauchen Qualität statt Quantität. Ich will tolle Spieler großartigen Basketball spielen sehen.“ Hoffentlich ist es am Mittwochabend seine Mannschaft, die das beherzigt.

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