WM der Fans
Natürlich ist nur schwer messbar, ob und um wie viel die Biathlon-WM in Ruhpolding erfolgreicher war als die Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen 2011. Doch einiges spricht für das Biathlon-Spektakel. Gastgewerbe und Ladenbesitzer jubeln über Rekordumsätze.
Und die TV-Sender Freude sich über Rekordquoten und den Quotengaranten Magdalena Neuner. Mit den Wettkämpfen in Ruhpolding ist der Biathlon-Sport an seine Grenzen gestoßen. Mehr Begeisterung als im beschaulichen Chiemgau geht nicht.
Der Tourismus-Chef schwärmt genauso wie der DSV-Präsident – zu Recht, denn diese WM war eine WM der Fans: immer vollzählig am Start, immer mit gutem Benehmen und bestens gelaunt, immer fair applaudierend, egal wer gerade die Medaillen gewonnen hat.
Eine einzige Zahl verdeutlicht, wer im fiktiven Wettkampf RUH gegen GAP der klare Sieger ist: 240000. So viele Zuschauer kamen in den zwölf Tagen in die Chiemgau-Arena – mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr zu den Ski-Wettkämpfen unterhalb der Zugspitze.
28000 Fans pro Tag waren es an den Wochenenden, und selbst unter der Woche, als die Athleten 2011 im Ziel der Kandahar-Abfahrt oft vor halbleeren Rängen abschwangen, drängelten sich in Ruhpolding 26000 Anhänger um die besten Plätze, egal bei welchem Wetter. Auch in einer weiteren Disziplin lagen die Ruhpoldinger zweifellos vor GAP, festgehalten im WM-Song: „We are one family“.
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