"Wir leiden am Ende"

Zu viele Verletzte! Die Saisonvorbereitung bei Hachings Volleyballern verläuft katastrophal. Nun wollen sie auch das Turnier am Wochenende absagen. Paduretu klagt über „gehetzte Spieler”.
J.Galinski |
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Trainer Mihai Paduretu.
sampics Trainer Mihai Paduretu.

Zu viele Verletzte! Die Saisonvorbereitung bei Hachings Volleyballern verläuft katastrophal. Nun wollen sie auch das Turnier am Wochenende absagen. Paduretu klagt über „gehetzte Spieler”

UNTERHACHING Eigentlich hatte Mihai Paduretu fest eingeplant, mit seinen Volleyballern am kommenden Wochenende zu Hause am Utzweg gegen Tirol Innsbruck und Volley Amriswil, zwei Top-Klub aus Österreich und der Schweiz zu testen. Weil der Kader von Generali Haching aufgrund zahlreicher Verletzungen und einiger Abwesenheit derzeit aber auf ein Minimum dezimiert ist, überlegt Trainer Paduretu, das Turnier komplett zu streichen. „Die Entscheidung wird am Mittwoch fallen”, sagt Paduretu.


Die Absage würde sich auf traurige Art und Weise nur zu gut in eine Vorbereitung einreihen, in der Haching eine schlechte Nachricht nach der anderen ereilt. „Es ist bisher nicht so optimal gelaufen”, sagt Paduretu. Die weniger optimistische Variante könnte lauten: Ziemlich katastrophal. „Wichtig ist, dass wir in den Playoffs gut spielen”, sagt Paduretu. Dazu muss man wissen: Diese beginnen allerdings im März 2013.


Zugang Konstantin Shumov (Finnland) und Angreifer Alex Shafranovich (Israel) haben bisher noch kein einziges Mal mit der Mannschaft trainiert, sie spielen mit ihren Nationalteams in der EM-Qualifikation. Christian Dünnes, niemand geringeres als der beste Angreifer der vergangenen Bundesliga-Saison, kuriert nach seinem Olympia-Einsatz eine Knieverletzung aus.


Auch Zuspieler Branislav Skladany und Allrounder Robert Hupka kamen angeschlagen von den Spielen mit der slowakischen Nationalmannschaft zurück. „Die Belastung ist sehr hoch, die Spieler werden durch den Sommer gehetzt. Sie haben keine Zeit zur Regeneration”, sagt Paduretu. „Das passiert alles auf Kosten ihrer Vereine. Wir zahlen die Gehälter und leiden am Ende.”
Ende vergangener Woche musste dann Star-Einkauf Theodore Brunner seine Karriere aufgrund eines Herzfehlers beenden, den die Hachinger Ärzte bei medizinischen Check festgestellt haben. „Ernster kann es nicht werden”, sagt Paduretu. „Wir haben ihm vielleicht das Leben gerettet.”


Mit sieben Spielern fuhren die Hachinger am Wochenende zum Vorbereitungsturnier nach Friedberg – ehe sogar Mittelblocker Roy Friedrich wegen eines Hexenschusses ausfiel. „Roy hatte bisher noch nie etwas”, sagt Paduretu. Und weil auch Hupka verletzungsbedingt nicht mehr einsatzfähig war, brach Paduretu, als ihm noch fünf Spieler geblieben waren, das Turnier komplett ab.


Am 17. Oktober beginnt für den aktuellen Vizemeister und Champions-League Teilnehmer in Brühl die neue Bundesliga-Saison. Ganz besonders wichtig ist für den Verein allerdings der 21. Oktober: Da spielt die Mannschaft in der Olympiahalle gegen Meister Berlin. Es ist ein Test, ob Volleyball auch außerhalb der Hachinger Ortsgrenzen funktioniert. Die Halle dort fasst 1500 Zuschauer und ist nur bei Top-Spielen ausverkauft – Paduretu und Manager Josef Köck sind sich sicher, dass in München selbst noch großes Zuschauerpotential für Volleyball wartet. Bedingt durch die Vorbereitung ist allerdings nicht davon auszugehen, dass Haching schon so früh zur Form findet. Paduretu kann nicht anders als optimistisch zu bleiben. „An so einem Tag vergisst man alle Verletzungen. Ich weiß, dass wir alle, die Spieler, die Funktionäre und die Fans, absolut motiviert sind”, sagt er.


Immerhin: Paduretu testet derzeit schon einen neuen Mittelblocker als möglichen Nachfolger von Brunner.

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