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Eicke Marx ist Zeugwart der Bayern-Basketballer. Warum er so wichtig ist, was seine Leidenschaft ist
Myriam Siegert |
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Eicke Marx, Teambetreuer des FC Bayern Basketballteams, zeigt seine gesammelten Trikots in der Audi Arena.
Gregor Feindt Eicke Marx, Teambetreuer des FC Bayern Basketballteams, zeigt seine gesammelten Trikots in der Audi Arena.

Eicke Marx ist Zeugwart der Bayern-Basketballer. Warum er so wichtig ist, was seine Leidenschaft ist.

München - Gerade wird nicht trainiert, es ist stockdunkel im Audi Dome. Eicke Marx findet trotzdem den Weg zum Lichtschalter. Er würde sich hier blind zurechtfinden, genau wie in den Katakomben der Arena. Denn der Audi Dome, das ist sein Reich.

Ohne Marx läuft nichts bei den Basketballern des FC Bayern, er ist der wichtigste Helfer im Hintergrund. Marx ist Zeugwart – und dafür verantwortlich, dass es den Sportlern an nichts fehlt. Das ist auch Donnerstag der Fall. Dann steht das Entscheidungsspiel in Bamberg um den Finaleinzug an (20.30 Uhr, Sport 1).

Mitte der 90er war er Türsteher der Vip-Lounge beim Bundesligisten Alba Berlin. Er stieg auf zum Teambetreuer der Mannschaft. Von 1999 bis 2008 wurde er fünfmal Meister, dreimal Pokalsieger. Marx arbeitete zusätzlich als Betreuer der Nationalmannschaft. Dann kam Bayern. „Der Verein ist Wahnsinn”, sagt Marx. „Schon als ich das erste Mal in der Säbener Straße war, habe ich gemerkt, wie gut man sich um die Leute kümmert. Es ist unglaublich familiär”. Doch was genau macht ihn eigentlich so wichtig? „Ich sorge dafür, dass die Spieler sich wohlfühlen, dass alles stimmt, dass sie sich allein auf das Training oder das Match konzentrieren können.”
Vor dem Spiel gibt er Mannschaftsbogen und Spielerpässe ab. „Während eines Spiels bin ich nur am Rumrennen”, sagt er. „Ich verteile Wasser und Handtücher, und kümmere mich um die Belange der Spieler und Trainer.”

Marx zeigt der AZ die Kabine der Spieler, die er vor dem Spiel mit frischen Handtüchern und Snacks präpariert. „Und wenn ich den Jungs sage ’räumt mal auf’, dann räumen sie auf. Ich wasche für alle. Nicht, dass einer im rosa Trikot kommt.” Ein kleines Büro hat er auch. Marx bucht die Reisen und Unterkünfte, bereitet Auswärtsspiele vor. Er zieht einen riesenhaften Turnschuh aus dem Regal: „Ein Orginial von Schaquille O’Neall. Größe 61.”
Als Fan hat er eine Leidenschaft: Marx sammelt Trikots. Rund 215 Exemplare hat er schon.

Alles begann 1996. Marx stand bei einem Match von Alba auf der Tribüne, der damalige Alba-Spieler Jörg Lütke warf sein Trikot in die Menge, Marx fängt. „Ich fand das so toll, ein Original-Trikot zu haben”, sagt er. Mittlerweile schicken manche Spieler sogar ganz von selbst Trikots aus der ganzen Welt.
Die 215 Shirts lagern in einer großen Kiste und einer Tasche irgendwo im Audi Dome. Die alle zuhause auszubreiten, „da hätte meine Lebensgefährtin etwas dagegen”, sagt Eicke Marx und lacht. Nur ein einziges hängt eingerahmt zuhause an der Wand: Ein Nationaltrikot von Dirk Nowitzki von der EM 2011, mit Signatur versteht sich.
Seine Wohnung? Liegt neben dem Audi Dome. der Verein hat sie ihm gestellt. In der Freizeit geht es mit seiner Lebensgefährtin und dem zweieinhalbjährigen Sohn meistens in den Westpark.

Pläne für die Zukunft hat er auch. „Irgendwann eröffne ich vielleicht mal ein Sport-Café”, sagt Marx, „da habe ich dann Platz, die ganzen Trikots auszustellen.” Bis dahin werden es sicher noch ein paar mehr. 

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