Wieder ein Fehlschuss zu viel: Doll bleibt ohne Medaille

Wie schon im Einzel wird es auch im Sprint nichts mit einer Medaille für die deutschen Biathlon-Männer in China. Benedikt Doll verfehlt im entscheidenden Moment wieder eine Scheibe.
Thomas Wolfer und Robert Semmler, dpa |
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Benedikt Doll war mit Platz acht erneut der beste deutsche Starter.
Benedikt Doll war mit Platz acht erneut der beste deutsche Starter. © Hendrik Schmidt/dpa
Zhangjiakou

Wieder hat ein Fehler im letzten Schießen Deutschlands Top-Biathlet Benedikt Doll um die Chance auf eine Olympia-Medaille bei den Winterspielen in China gebracht.

Im Sprint über zehn Kilometer kam der Schwarzwälder in Zhangjiakou damit auf Rang acht, nachdem er im Einzel Sechster war. Am Samstag wäre ohne einen Fehlschuss im entscheidenden Moment Silber möglich gewesen. Dolls Rückstand auf Bronze betrug 26,1 Sekunden - so lange dauert es etwa, eine Strafrunde zu absolvieren.

Der Norweger Johannes Thingnes Bö gewann nach zehn Kilometern trotz einer Strafrunde in 24:00,4 Minuten und holte sein zweites Gold in China nach dem Erfolg mit der Mixed-Staffel. Silber sicherte sich der Einzel-Olympiasieger Quentin Fillon Maillet aus Frankreich 25,5 Sekunden dahinter. Bronze ging mit 38,9 Sekunden Rückstand an Bös Bruder Tarjei. Vor vier Jahren in Pyeongchang hatte der inzwischen zurückgetretene Arnd Peiffer für einen deutschen Olympia-Triumph im Sprint gesorgt.

Erster Schuss zu leichtsinnig

"Ich muss ehrlich sagen, das Ziel war, fehlerfrei zu schießen, aber die Konkurrenz war stark. Dieser eine Fehler stehend war sehr ärgerlich", sagte Doll im ZDF. "Der erste Schuss war recht schnell, recht leichtsinnig. Das ist schade. Die Platzierung ist schon sehr gut." Doll lag im Ziel 1:00,5 Minuten hinter Bö und war beim Laufen rund eine Minute langsamer als Norwegens Star, der der Konkurrenz in der Loipe nicht die Spur einer Chance ließ.

Damit geht er auch als Favorit in das Verfolgungsrennen der besten 60 an diesem Sonntag (11.45 Uhr). Dorthin werden die Abstände aus dem Sprint mitgenommen. "Für den Verfolger heißt das: Ruhe bewahren, gut schießen und wenn es gut klappt, ist die Medaille auf jeden Fall greifbar", sagte Doll. Roman Rees schoss immerhin fehlerfrei, war aber 1:23,9 Minuten langsamer als Bö und wurde 17. Philipp Nawrath als 22. und Johannes Kühn auf Rang 33 waren mit drei beziehungsweise vier Fehlern ohne Chance.

Bö mit Schnellfeuer-Einlagen

Der als Erster des deutschen Quartetts früh gestartete Nawrath war in seinem ersten olympischen Einzelrennen nach einem Fehlschuss im liegenden Anschlag schon hinten dran und verfehlte stehend dann sogar zweimal das Ziel. Rees machte es mit null Fehlern viel besser, hatte nach Rang sieben im Einzel aber nicht die nötige Geschwindigkeit in der Loipe für ein weiteres Top-Resultat. Kühn schoss liegend gleich zweimal daneben und fiel damit sofort weit zurück, am Ende waren es gar vier Fehler.

Johannes Thingnes Bö lieferte gleich eine seiner Schnellfeuer-Einlagen ab, Fillon Maillet ließ direkt danach eine Scheibe stehen und konnte das auf der halb so langen Sprint-Distanz nicht mehr mit seinem läuferischen Vermögen kompensieren. Bö musste zwar nach einem Fehler stehend eine Strafrunde absolvieren, blieb aber vorn und durfte dann gemeinsam mit seinem Bruder Tarjei jubeln. Doll musste dagegen wieder zusehen, wie andere die Medaillen bekamen.

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